Dio - Strange Highways

Review

Mit „Strange Highways“ erschien 1993 ein definitiv unterschätztes Heavy Metal-Album, das im heutigen Sprachgebrauch, wenn es um die DIO-Diskographie geht, nur noch spärlichen Einzug findet. Dabei markiert dieses Album den wohl härtesten Output in der gesamten musikalischen Karriere des kleinen großen Stimmwunders, den er in ähnlicher Form in den restlichen DIO-Jahren nicht mehr veröffentlicht hat.

Die elf Songs auf „Strange Highways“ können mit Rock-Klassikern der Marke „The Last In Line“ oder „Don’t Talk To Strangers“ überhaupt nicht verglichen werden, fahren die Titel auf dem „verrückten Highway“ doch auf einer ganz differenzierten Schiene. Bestes Beispiel ist der zähe, fast schon als doomig zu bezeichnende Titeltrack, der sich mit aggressiven Vocals in die Gehörgänge frisst, um diese für eine lange Zeit nicht mehr zu verlassen. Auch der Opener „Jesus, Mary & The Holy Ghost“ schlägt in diese Kerbe und bietet getragene, teils progressive Metal-Kost, die mit den lockeren Rock-Attitüden der zahlreichen Vorgänger nur bedingt verwandt ist. Natürlich klingt auch „Strange Highways“ unverkennbar nach DIO, ist die ehemalige BLACK-SABBATH-Stimme natürlich ein Garant für absolute Eigenständigkeit, musikalisch gibt sich die DIO-Mannschaft aber kollektiv düsterer und härter als je zuvor.

Vielleicht liegt es an diesem – teilweise vorhandenen – stilistischen Wandel, dass „Strange Highways“ heutzutage nur als netter Eintrag in der DIO-Diskographie betrachtet wird, für mich stellt aber gerade diese Tatsache den herausfordernden und interessanten Aspekt an diesem Album dar. Songs wie „One Foot In The Grave“ oder das rockige „Hollywood Black“ nutzen sich nämlich überhaupt nicht ab und zeigen Ronnie James Dio von einer anderen, definitiv saftigeren und härteren Seite. „Strange Highways“ ist zusammengefasst kein perfektes Album geworden, diese vorherrschende komplexe Grundstruktur, die wie ein düster anmutendes Gesamtkonzept transportiert wird, gehört aber mit Sicherheit zu den interessantesten und vielschichtigsten Outputs (wenn auch mit so mancher Schwäche!), die unter dem Banner DIO jemals veröffentlicht worden sind. Zähflüssig, evil und mit ordentlich Pep im rockenden Arsch – das ist „Strange Highways“!

01.01.2010

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