Dust Of Everyday - Dust Of Everyday

Review

Die Texte auf der Homepage von „Kölns ältester Nachwuchsband“ und dem selbstverfassten Promo-Zettel sprühen vor selbstironischem Witz und frischem Charme. Und genau dieser unverkrampfte, scheuklappenfreie Ansatz ist es, der die Musik von DUST OF EVERYDAY so interessant macht. Wer nach der reinen Lehre (was auch immer diese sein mag) sucht, der wird auf diesem selbstbetitelten Debütalbum nicht fündig – wer einfach nur gutklassige Rocksongs hören möchte dafür umso mehr.

Da sie offensichtlich selbst nicht so recht wissen, in welche Schublade sie gerne gesteckt werden würden, bezeichnen DUST OF EVERYDAY ihre Musik ziemlich treffend als „Dark Rock“. Dahinter verbirgt sich im wesentlichen alternative Rockmusik mit einer deutlichen Gothic-Schlagseite. Wer genauer hinhört, kann aber auch progressive Songstrukturen, akustische Momente und Folk-Passagen entdecken. Das sorgt für Spannung und Abwechslung im durchwegs ausgereift klingenden Bandsound.

Manches klingt unter dem Strich vielleicht noch eine Spur zu gleichförmig. Das liegt insbesondere an der verhältnismäßig monotonen, nichtsdestotrotz aber extrem charismatischen Stimme von Frontmann Masi Kriegs und dem eine Spur zu rund klingenden Gitarrensound, dem die ein oder andere Kante mehr gut zu Gesicht stehen würde. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau, denn sowohl im Hinblick auf die Originalität als auch die Professionalität des Dargebotenen könnten sich die meisten etablierten Bands eine dicke Scheibe bei DUST OF EVERYDAY abschneiden.

Vom heavy groovenden „Tomorrow“ über das episch-verschachtelte „Stranded“ bis hin zum ruhig-melancholischen „Requiem“ finde man hier Alternative-Rock ohne Trend-Anbiederung, Gothic-Rock ohne theatralischen Kitsch, Prog-Rock ohne Verkopftheit und Folk-Rock ohne Bierseligkeit. Das klingt so, als hätten DUST OF EVERYDAY jede dieser musikalischen Spielarten ihres innersten Wesenkerns beraubt. Wenn durch die Kombination der verbleibenden Elemente aber etwas so starkes wie dieses Album entsteht, dann hat die Band im Grunde alles richtig gemacht.

08.05.2011

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