Kein Cover

Eisregen - Zerfall

Review

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Eisregen – Allein der Name spricht für das Konzept. Zuerst war ich doch etwas skeptisch, da ich nach Studium des Booklets und des Bandinfos wieder eine ziemlich üble Pseudo Black Metal Band vermutete, wie sie schon des Öfteren von Last Episode gesignt wurden. Im Bandinfo liest man etwas von krassem Black Metal und daß die Band eine Ballade hätte. Allein die zwei Aussagen hätten schon gereicht, die CD gleich in den Müll zu befördern. Dazu noch die tausenden Bildchen der Bandmitglieder im Booklet, auf einem liegt eine barbrüstige Dame zu ihren Füßen… die Lust diese CD hier zu rezensieren sank auf ein Minimum. Dem dunklen Herrn sei Dank entschied ich mich anders, denn das, was Eisregen zu bieten haben, ist nicht der übliche Einheitsbrei. Das Cover deutet schon die eiskalte Atmosphäre an, die das Material versprüht und mit dem vierteiligen Pest-Konzept hat man auch ein wirklich finsteres Musikkapitel geschaffen, das einem einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Doch zunächst zur Musik: Sicher, Black Metal Einflüsse sind vorhanden, allerdings fast rein stimmlicher Natur, da die Band eher selten in Snaregehacke verfällt. Vielmehr stehen die Melodien meist im Vordergrund, die mit dem Keyboard hergestellt werden. Somit kann man also kaum von Black Metal im üblichen Sinne sprechen. Die Vocals sind mehr gekrächzt als geschrien und bedürfen unbedingt einer Überarbeitung, da sie zu gewollt und nicht aggressiv klingen. Kommen wir also zu den erfreulichen Punkten: Die ersten vier Lieder sind in einem Konzept zusammengefasst, das sich um die Pest dreht und aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Der gesamte Texte ist äußerst krass und morbide, schildert er doch den letzten Lebensweg eines von der Pest umgebenen Menschens im Mittelalter. Die Musik dazu ist eine Mischung aus Metal und fast schon mittelalterlichen Anleihen und weiß vom ersten Moment an zu gefallen. Leider fällt der Rest der CD dagegen etwas ab und driftet in teilweise nur allzu übliche Musikstrukturen ab. Textlich bleiben Eisregen aber weiterhin interessant. Nur die „Ballade“ „Herzblut“ sehe ich als Ausfall, wird da doch schon fast zu offensichtlich Lunatic Invasion texlich versucht zu kopieren. Auch macht ein mit Klavier unterlegter Refrain noch keine Ballade… Übrig bleibt ein interessantes Release, das zumindest mit den ersten vier Liedern eine lohnenswerte Sache darstellt. Wenn Eisregen auf dieser Schiene weiterfahren, werden sie sicher mehr als ein Geheimtip bleiben und auch etwas mehr Punkte absahnen können…

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18.05.1998

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19.04. - 20.04.24Metal Franconia Festival 2024 (Festival)Die Apokalyptischen Reiter, J.B.O., Shores of Lunacy, Klamm, Chopped In Half, Craving, Lesson in Violence, Knife, Varg, N.O.T., Vision Denied, The Romp, Sons of Eternity, Undertow, Die Zwangsversteigerten Doppelhaushälften, Endseeker und EisregenMusicHall Geiselwind, Langenberg

4 Kommentare zu Eisregen - Zerfall

  1. ]TuJ[.-=]TemP:L.A.W:[=-. sagt:

    Diese CD ist in meinen Augen die beste von Eisregen mal abgesehen von vielleicht "Farbfinsternis" die ich allerdings erst seit 3 Tagen habe und deswegen noch nicht auswendig kann… Vor allem die ersten vier tracks von Zerfall sind absolut genial, das Album ist im ersten Teil ein Konzeptalbum über die Pest. Die Texte sind auhc hier natürlich typisch Eisregen und ansonsten weiss vor allem das sehr innovative Schlachzechspiel zu überzeugen. Außerdem hat Eisregen mit "Herzblut" ein an Intensität nicht zu überbietendes Stück Klangkunst abgeliefert das mit seinem hintergründigen Keyboardspiel einfach genial wirkt, auch wenn man es schon mehrfach gehört hat. Das gute an der Cd ist dass man selbst nach 100maligem Durchhören nicht in Langeweile zu versinken droht, der Sound ist zwar nicht modern, aber verdammt passend und in meinen Augen keinesfalls ein Negativpunkt. Deshalb : 10/10 Punkten mfg Volker 104706394uin

    10/10
  2. Sven sagt:

    Boah, Eisregen sind dumpfdebiler Kinderzirkus, von dem einem die Sackhaare ausfallen müssen. Pseudoschockerei um von amateurhafter Probebunker-Musik abzulenken. Schlechte Musiker, dilettantische Melodien und Texte, die man vielleicht einer Deutsch-Lehrerin auf LSD noch vorlegen kann ohne eine geballert zu bekommen … dann hörts aber auf. Eisregen sind für mich symptomatisch für die Black-Metal Szene. Inhalte zählen nicht, nur oberflächliche dumm-provokation auf Grundschulniveau vorgetragen. Setzen, 6!! Dieser Band müsste der Plattenvertrag gerichtlich abgenommen werden! Sven (Pseudonym_: Brubbdlifurtsch 666)

    1/10
  3. Anonymous sagt:

    herrlich primitives, aber dennoch fast immer melodisches, gebolze, dass es nur so eine freude ist. absolutes highlight, die saudumme, an infantilität nicht zu übertreffende, ballade "herzblut". "meine sammlung sie wächst von nacht zu nacht. ein berg aus menschenfleisch, meine seele lacht. nichts erreicht diese unsäglichen gefühle, wenn ich an deinem körper nach dem herzen wühle. herzblut – ich hab dein herz gebrrrochen…"

    8/10
  4. Anonymous sagt:

    Die Texte… Geschmack(s)sache. Ich find sie pseudoböse, geschmacklos und dumm.

    Die Musik… Hat nichts. Keine aufregende Instrumentalarbeit, keine Ohrwurmriffs, keine technische Finesse… Ich kann verstehen dass viele Eisregen-Fans die Band "nur wegen der Texte" hören.

    Und da ich die Texte grottenschlecht finde und die Musik keines Kommentares würdig ist, gibts…

    NUll.