Ektomorf - Redemption

Review

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Gerade erst ein Jahr ist es her, dass die Ungarn von EKTOMORF ihr letztes Album “What Doesn’t Kill Me…” veröffentlichten, das von Fans und Presse recht kritisch beäugt wurde, denn der Vierer konnte nicht von der Hand weisen, dass ihm langsam aber sicher die Ideen ausgingen. Um ihrer Anhängerschaft aber zu beweisen, dass sie doch noch nicht all ihr Pulver verschossen haben, treten EKTOMORF nun mit ihrem neuen Werk “Redemption” an und so viel kann ich vorweg nehmen: Zwar erfinden sich die vier Musiker auch diesmal nicht neu, doch der entscheidende Schritt heraus aus der vollständigen Stagnation ist ihnen sehr wohl gelungen.

Nach dem ersten Hören scheint sich im Hause EKTOMORF musikalisch eigentlich nichts getan zu haben. Noch immer walzen die Ungarn zwar recht stumpf, nahezu primitiv, und gleichförmig, aber dennoch unglaublich aggressiv, erbarmungslos und fett groovend alles nieder, was sich ihnen in den Weg stellt. Jeder Song zündet sofort und hinterlässt nichts als Staub und Asche, während Fronter Zoltán “Zoli” Farkas sich voller Inbrunst und Energie die Seele aus dem Leib brüllt.
Doch EKTOMORF haben dazu gelernt. Anstatt es bei diesem simplen, aber effektiven Schema zu belassen, also einfach wie bisher weiter zu machen, wagen die Ungarn erstmalig Experimente und Ausblicke über den Tellerrand hinaus. So lockern z.B. ruhige Gitarrenparts und cleaner Gesang die Kompositionen hier und da auf. Bei Spielereien mit Tempo und Rhythmus beweisen EKTOMORF zudem ein gewisses Feingefühl und zeigen, dass sie nicht nur die Kunst des Dauerprügelns beherrschen. Auch zu erwähnen sind diverse Ausflüge, die das Quartett in Richtung Nu Metal macht, so lassen Breaks, Arrangements und Sprechgesang mehr als nur einmal an die Kalifornier von KORN denken. Insgesamt senken diese Neuerungen zwar den Moshpit-Faktor der Platte, sorgen zugleich aber für ein erheblich höheres Maß an Abwechslung und somit dafür, dass das Album auch vorm heimischen Player und nicht nur live präsentiert punkten kann.

Insgesamt zeigt “Redemption” also, dass EKTOMORF auch nach über 15 Jahren Bandbestehen durchaus noch einiges zu bieten haben und nicht davor zurückschrecken, neue Pfade zu beschreiten, zugleich jedoch ihren Wurzeln treu bleiben. Die Hard-Fans könnten anfangs Probleme mit dem Album haben, denn zwar dominiert noch immer die pure Aggression das Klangbild der Songs, doch diese steht nicht mehr allein im Fokus und muss zugunsten neuer Einflüsse hier und da weichen. Früher oder später sollte sich jeder Anhänger der Band aber mit diesen kleinen Änderungen angefreundet haben und bestimmt können EKTOMORF zudem sogar einige neue Fans begrüßen.

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03.12.2010

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1 Kommentar zu Ektomorf - Redemption

  1. David sagt:

    Ja, ist es denn möglich? Ein EKTOMORF-Review ohne die Wörter "Cavalera", "Soulfly" und "Sepultura"? Ich habe es bisher für ein Ding der Unmöglichkeit gehalten. 😉
    Aber es stimmt, EKTOMORF haben sich noch nie so weit aus ihrem bisherigen Schema hinaus gewagt und Elemente eingebunden, die den Vergleich zu den obigen drei Größen erstmals in der Karriere der Ungarn ein wenig aufweichen. Das Fundament besteht aber immer noch aus dem Groove, dem Gitarrenbrett und den plakativen Songtiteln, die EKTOMORF seit Ewigkeiten auszeichnen.
    Fazit: Gute Platte mit dickstem Sound, fetten Riffs und ein paar überraschenden, so nicht erwarteten Ideen.

    7/10