Elysian Blaze - Levitating The Carnal

Review

Passend zum sich im vollen Gang befindlichen Herbsttreiben flattert mir also die Neuveröffentlichung des zweiten ELYSIAN BLAZE Machwerks ins Haus. Passend deshalb, weil es sich bei “Leviating The Carnal” keinesfalls um ein Scheibchen mit Pro-Life-Charakter handelt. Logo, ist ja auch Black Metal, depressiv angehauchter noch dazu, passt also perfekt in die Umstellung Sommer – Herbst würde ich behaupten. Unheilschwanger (und ja, das ist dem Ein-Mann-Projekt sogar gelungen) verbreitet sich also das angemessen lange Intro wie die hiesigen morgendlichen Nebelschwaden und deutet bereits im Vorfeld an, welche Stimmungen sich im weiteren Verlauf verströmen sollen.

Denn was der Einklang angedeutet hat bestätigt sich dann mit dem Ertönen von “Macabre Be Thy Blood“, dem „ersten“ Track, auf Anhieb: „Levitating The Carnal“ lebt von der Atmosphäre, von einer sinister anmutenden Aura die, aller musikalischer Einfachheit zum Trotz, zu dominieren und damit auch das Hörerlebnis befriedigend zu gestalten weiß. Geboten wird schwer verdaulich, wenngleich absolut stimmig produzierter, schleppender Black Metal, der von einer Portion Funeral Doom unterstützt wird. Angehoben wird das Tempo demnach wenig bis gar nicht, und durch den simplen Einsatz von schweren Gitarren, die klingen als ob sie in einer nahe liegenden Höhle aufgenommen wurden, entsteht so eine verstörende Stimmung, die in ihren Bann zu ziehen vermag. Auch das Schlagzeug (leider liegen mir keine Informationen vor ob es sich um Fleisch und Blut oder Datenstränge handelt) tönt verhallt und stampfend aus den Boxen, untermalt dabei die surrenden Gitarren in ihrer klagenden Stimme.

Begleitet wird das Ganze zusätzlich von einem Piano (Keyboard?), welches das makabre, düstere Gewand des Albums zusätzlich auf ein Level hebt, dass endgültig herbstliche Gedanken in den Kopf des Hörers prasseln. Auch der krächzende, an eine Near-Death-Experiene erinnernde Gesang (Abnibbelgeschrei sozusagen) unterstützt diesen Eindruck. Abgerundet wird das Album schließlich durch eine Art Outro, welches durch ambientale Klangcollagen (ganz dem Einklang nachempfunden) auch nach Beenden der audiovisuellen “Reise” irgendwie keine Versöhnlichkeit aufkommen lassen mag. Wäre aber auch noch schöner, denn schließlich handelt es sich um ein Album, dass Beklommenheit hervorrufen soll, und nicht zum “Eis essen danach” einlädt. Ganz Black Metal eben.

Und hier liegt auch das einzige Defizit des Zweitwerks von ELYSIAN BLAZE: Das Soloprojekt agiert auf der Platte an manchen Passagen noch einen Tick zu “traditionell” und dadurch eben leider berechenbar. Gerade gegen Mitte der Platte kommt das ein oder andere Mal ein kleiner Wehmutstropfen auf, da einfach einen Zacken zu vorhersehbar vorgegangen wird. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei der Wiederveröffentlichung über Osmose um eine nette Angelegenheit, die vor Allem Genrefreunden einiges geben dürfte. Da ich das aktuelle Werk des Australiers nicht kenne, kann ich leider auch keine Angaben dazu machen, inwieweit sich das Defizit der Berechenbarkeit innerhalb der letzten zwei Jahre ausmerzen lassen hat. Müsste ich eigentlich sofort ändern…

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06.10.2008

Der metal.de Serviervorschlag

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