Embercrow - Blacklight Wanderers

Review

Wie gerne würde ich an dieser Stelle meinem Ex-Kollegen Yannick Recht geben, der EMBERCROWs Demo-EP „Trails To The Sun“ mit lobenden Worten und der Vorhersage einer spannenden Zukunft für den Hamburger Vierer bedacht hatte. Leider kann ich das beim besten Willen nicht tun, denn „Blacklight Wanderers“, das Full Length-Debut EMBERCROWs, lässt in meinen Augen jegliches Alleinstellungsmerkmal, jegliches Indiz für echtes Potential vermissen. Nein, schlecht ist „Blacklight Wanderers“ nicht – aber eben auch nicht so gut, dass ich an dieser Stelle eine Empfehlung aussprechen könnte.

Tatsächlich bewegen sich EMBERCROW in den zehn Songs im schleppenden, um nicht zu sagen sehr trägen Gothic Metal / Rock, der zwar die typischen Trademarks – mittelschwere Gitarren, die hier und da zwar über Power-Chords hinausgehen und auch unverzerrt den harmonischen Kosmos des Gothic Metals ausreizen, insgesamt aber keine Akzente setzen können, klarer männlicher Gesang, der mich hier und da an an Brad Roberts (CRASH TEST DUMMIES) erinnert, gemäßigtes Schlagzeug, klischeebeladene Keyboards – aufweisen kann, aber wirklich nicht mehr als diese zu bieten hat. Gitarren und Schlagzeug schaffen Sänger Simon zwar beeindruckende Räume, allerdings fehlen dem Gesang das nötige Charisma und die atmosphärische Intensität, diese Räume auch zu nutzen. Zusätzlich ist die Intonation Simons leider nicht immer das Gelbe vom Ei, hier ist also auch noch Luft nach oben.

Um meinen Eindruck weiter zu untermauern, seien an dieser Stelle noch der zweite Song „In Search Of The Sun“, der mich mit seinen Gesangslinien an METALLICAs „Load“ erinnert (was ein Kompliment wäre, wenn EMBERCROW im Vergleich nicht so blass wirkten…), sowie das THE CURE-Cover „Plainsong“ genannt. Letzterer regt – obgleich etwas zackiger als das Original (zu finden auf „Disintegration“) – meinen Gähnreflex an.

Insgesamt können EMBERCROW den positiven Eindruck der EP also nicht fortsetzen, sondern liefern mit „Blacklight Wanderers“ ein technisch zwar weitgehend sauberes, musikalisch und atmosphärisch aber verblüffend blasses Album ab.

20.12.2013

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