Embercrow - Trails To The Sun

Review

EMBERCROW, eine relativ junge Band aus Hamburg, geben sich im Infozettel zur Promoversion ihres neuen Outputs „Trails To The Sun“ ausgesprochen selbstbewusst. Sie verlieren viele Worte über ihre Eigenständigkeit, die uniformierte Rock- und Metalszene und die Tatsache, dass „die Halbwertszeit einer Scheibe Toastbrot nicht zu überschreiten“ wohl eine Erfolgsvoraussetzung im Rockgeschäft sei. Letztere Aussage ist natürlich nicht ganz falsch, bleibt aber die Frage, ob EMBERCROW in der Position sind, solche großen Töne über Standards in der Rock- und Metalwelt zu spucken. Schauen wir mal.

Mit „A Scarlet Song“ legen EMBERCROW gleich überzeugend los. Zu hören gibt es mitreißende, düster angehauchte Riffs, einen zwischen Grunge-Sound und Power Metal pendelnden Gesang und dezent eingestreute Pianoklänge, die das etwas wehmütige Flair des Songs bestens unterstreichen. Alles in allem ein sehr gut gemachter Opener mit ziemlichem Ohrwurm-Charakter. Das darauffolgende „New Dawn Kid“ klingt hingegen etwas rockiger und weist Parallelen zu BLACK SABBATH auf, ebenso wie der darauffolgende Song „Empyrean Opacifier“, dessen knackige Tempowechsel und Wendungen übrigens ziemlich ins Blut übergehen. Auch die experimentelle Clean-Passage gegen Mitte des Songs überzeugt mich auf ganzer Länge. In „On The Black Bottom“ werden hingegen Passagen geboten, die fast schon an CANDLEMASS, aber auch ein wenig an AMORPHIS erinnern. Was die Vielfalt der Einflüsse angeht, haben EMBERCROW also nicht bloß große Töne gespuckt.

Generell lässt sich sagen, dass EMBERCROW so ziemlich alles richtig machen. Auch wenn der letzte Song, das balladeske „The Long Road Within“, nicht 100% überzeugt, so ist der Rest ausgesprochen gut. Es ist überraschend, wie EMBERCROW es bereits auf ihrer zweiten EP schaffen, die unterschiedlichen Einflüsse und Stimmungen geschickt zu verweben und daraus prägnante, ansprechende Songs zu zaubern. Jedem, der Lust auf eine interessante Mixtur aus Dark Metal, Hard Rock, Heavy Metal und Alternative hat, kann ich nur empfehlen, einmal reinzuhören und sich den Namen EMBERCROW schon einmal gut zu merken. Ich ahne da nämlich Großes.

19.03.2010

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