Emperor - Anthems To The Welkin At Dusk

Review

Galerie mit 9 Bildern: Emperor – Livestream – A Night Of Emperial Wrath 2021

„Ein Absoluter Meilenstein“, „ein wahrer Klassiker“. Wie oft liest man diese Sätze? Und wie oft treffen sie zu? Ich vergebe solche Auszeichnungen nur absoluten Referenzwerken. Eines davon ist sicherlich das 1997 erschienene „Anthems to the Welkin at Dusk“ der mächtigen EMPEROR. Schon ewig ist er her – der Tag, an dem ich die Scheibe zum ersten mal in den Plattenspieler schob. Doch mir kommt’s vor, als wäre es noch eben gestern gewesen. Nicht viel ahnend, was da auf mich zukommt, lauschte ich dem geheimnisvollen Intro „Alsvartr (The Oath)“, das von Euronymous, einem früheren Bestandteil der legendären und nicht unbedingt unbekannten MAYHEM, komponiert wurde. Und nach einem der mächtigsten Sätze der Metalgeschichte: „I am the eternal power, I am the Emperooor“ folgt der wahnsinnig schnelle und majestätische Opener „Ye Entrancemperium“, welcher mich bei den ersten Klängen sofort in eine Art „Trance“ versetzte. Diese Geschwindigkeit, dieses majestätische Etwas, das den Song auszeichnet, und dem früheren Schaffen EMPERORs eine ganz eigene, unverkennbare und fantastische Note gibt. „Ye Entranceemperium“ ist definitiv einer meiner persönlichen Favoriten unter Millionen von Black Metal Songs. Der Tempowechsel, der ab ca. 3:40 des Songs plötzlich einen chorhaften Gesang mit sich bringt, macht diesen Song noch dazu richtig schön, wie ich finde. Nachdem dieser Part vorbei ist, kommt dann wieder dieses gänsehauterregende, aus – wie oben schon erwähnt – Euronymous‘ Feder stammende Riff (4:40 ungefähr). Dann neigt er sich dem Ende zu, dieser göttliche Song. Daraufhin folgt das grandiose „Thus Spake The Nightspirit“, an dem man mal wieder merkt, wie unfassbar gut EMPEROR ihre Instrumente beherrsch(t)en. Der Song beginnt mit einem gallopartigen Keyboardklang und zieht dann mit der Geschwindigkeit in schwindelerregende Regionen an. Ob das Drumming, Ihsahns unvergleichbarer Gesang oder einfach das grandiose Riffing von Gitarrist Samoth und den beiden Bassisten, Tchort und Alver, die Kompositionen wirken an keiner Stelle langweilig oder gar „uninspiriert“. Im Gegenteil, sie strotzen nur so vor Genialität. Weiter geht’s anschließend mit dem keyboard-/chorlastigen „Ensorcelled by Khaos“, ein Song, der beweist, dass EMPEROR nicht nur Hochgeschwindigkeitsnummern bringen, wobei dieser Song natürlich auch seine SEHR schnellen Momente hat. Nach den letzten Tönen von „Ensorcelled…“ geht es gleich wieder auf Schallgeschwindigkeitsniveau weiter, mit „The Loss And Curse Of Reverence“, einem super schnellen, (besonders wegen der Keyboards und diesem merkwürdigen aber genialen Chorgesang im Hintergrund) atmosphärischen Stück. Die Gefühle, die beim Hören dieses Songs in mir hochkommen, sind eigentlich unbeschreiblich. Daher geh ich gleich auf den nächsten Song „The Acclamation Of Bonds“ ein, welcher sehr majestätisch beginnt und wie gewohnt von einem Riffmassaker erster Güte fortgesetzt wird. Böse Zungen behaupten, hier höre sich doch alles gleich an, aber das kann ich so niemals stehen lassen. Wenn man sich die Scheibe wirklich gescheit anhört, wird man feststellen, dass diese Behauptungen nur von Leuten stammen können, die dieses Meisterwerk vielleicht flüchtig gehört haben. Natürlich fordert es eventuell ein paar Durchläufe, bis man die Scheibe mag/vergöttert. Diese lohnen sich jedoch wirklich. Der vorletzte Song „With Strength I Burn“ ist noch mal ein Mix aus allem, wofür EMPEROR stehen. Geschwindigkeit, Atmosphäre, majestätische Kompositionen, etc.Und so langsam nähert sich die Scheibe auch ihrem Ende, denn nach „With Strength I Burn“ folgt dann auch schon das Outro „The Wanderer“, das einen noch mal darüber nachdenken lässt, was er eigentlich in den letzten gut 40 Minuten empfunden hat, als er von diesem Gotteswerk niedergewalzt wurde. Für mich ist und bleibt „Anthems To The Welkin At Dusk“ das absolute Vorzeigewerk des Black Metal. Diesem Meilenstein der Musikgeschichte sollten viele Kopien folgen, welche dieses Album jedoch nie übertreffen konnten, und wohl auch nie können werden.

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28 Kommentare zu Emperor - Anthems To The Welkin At Dusk

  1. zigor sagt:

    absolute zustimmung! …in jeglicher hinsicht 🙂
    11 von 10

    10/10
  2. Anonymous sagt:

    Oha….des ja ne Weile gedauert bis diese Perle der Götter auch mal seinen Weg in die metal.de – Archive gefunden hat….nuja, was gibts zu der Scheibe noch großartig zu schreiben….alle 4 Alben der Band sind absolut göttlich, aber die hier dürfte wohl die Beste sein….jedes Lied ein Klassiker, jedes Lied der pure Wahnsinn….Tipp von mir, holt euch die Version mit Bonustracks, da is dann die ganze Reverence -Mini drauf….zur CD selbst gibts wohl nix mehr zu sagen, wenn einer noch net überzeugt sein sollte (solls ja auch geben, solche Leute) dann hört euch "With Strength I burn an" schiebt "Thus spake the Nightspririt nach" oder
    "The Wanderer" …. ach was solls, hier einzelne Lieder rauszupicken is doch Haarspalterei, wer auf progressiv angehauchten, hochtechnischen Black Metal steht, der kauft sich schleunigst das Album und bestellt die anderen 3 Platten gleich mit…Ende Gelände
    "Nightspirit, Nightspirit embrace my soul…."

    10/10
  3. sascha sagt:

    Wahrhaft genial die CD.
    Die beste, dicht gefolgt von Wrath Of The Tyrant

    10/10
  4. Anonymous sagt:

    Die einzige Fähigkeit die Emperor niemals hatten, war die etwas Schlechtes zu produzieren! Nebenbei sind sie meiner Ansicht nach im von ihnen begründeten Genre des sinfonischen Black Metal bis heute unübertroffen! Ähm, ach ja "Nightspirit… Spirit…Spirit embrace my soul!"

    10/10
  5. shadowofdeath sagt:

    Absolut göttliches Black Metal Album!

    10/10
  6. anether0n sagt:

    Ein göttliches Meisterwerk unter dem Black Metal

    10/10
  7. Anonymous sagt:

    10 Punkte? Schön wärs! Ohne zweifel ist die "Anthems.." ein sehr gutes Album, aber diesen ganzen begeisterungsstürmen und Lobeshymnen wird sie, meiner Meinung nach, nicht ganz gerecht, auch nicht nach mehr als vierzig durchläufen! Technisch ist sie ohne zweifel erhaben, aber sie berührt mich nicht im Innersten, erst recht nicht die cleanen Sprechgesänge! Naja, mehr als ne neun ist da nicht drin… 🙁

    9/10
  8. sick god sagt:

    Finde die Scheibe richtig genial, aber ich finde ja sowieso, dass bei metal.de die Punktevergabe fraglich ist, viel zu oft klingen Reviews nach ner 7 oder 6 und haben ne 8, besonders Leser-Reviews gehen dahin. Habe an dem Album wenig auszusetzen, aber trotzdem gibt es für mich bessere Metal-Alben. 9 Punkte für ein echt geiles Album!

    9/10
  9. Astalavista sagt:

    Jeder der hier weniger als 10 Punkte gibt entblöst seine komplette Ahnungslosigkeit. Das beste Melodic Black Metal Album aller Zeiten und es wird wahrscheinlich niemals ein besseres geben.

    10/10
    1. Sane sagt:

      Danke dass Sie uns mit einer Verwarnung davon kommen lassen, lieber Hr Meinungspolizist.
      Jetzt wissen wir ja was wir zu denken haben.
      Puh und ich dachte schon ich müsste selber denken,grad nochmal davongekommen..

      1. Winterpercht sagt:

        Eine klare 9/10. Der Vorgänger ist und bleibt das bessere und atmosphärisch dichtere Werk. Ich fand den Sound von Anthems schon immer beschissen. So, damit habe ich mich wohl auch „entblöst“.

        9/10
    2. DieBlindeGardine sagt:

      Ich oute mich auch mal, entgegen dem geilen Songwriting fand ich den Sound der Emperor-Alben schon immer eher…meh…dünn halt. Melodic Black Metal ist auch meiner Meinung nach keine Musik, die von einer LoFi-Produktion profitiert. Daher konnte ich diese Klassiker auch nie vollends genießen, das Geschepper hat mich immer gestört.

      8/10
  10. SaGi sagt:

    „Wrath Of The Tyrant“ und „In The Nightside Eclipse“ hab ich damals geliebt. „Anthems“ war dann erst mal eine Enttäuschung. Mit der Zeit kam Weisheit und das Album stieg im Ansehen. Trotzdem zieh auch ich 2 Punkte ab.
    Einen für den Sound, der besser sein möchte als auf „In The Nightside Eclipse“ es aber nur halb ist und deswegen oftmals nervig scheppert.
    Einen, weil „Anthems“ diese magische und eiskalte Atmosphäre des Vorgängers nicht erreicht.

    8/10
  11. Bluttaufe sagt:

    „In The Nightside Eclipse“ bleibt für mich unerreicht. Dieses majestätische, eiskalte und hasserfüllte Atmosphäre. „Anthems…“ konnte dem nie das Wasser reichen denn alles was „In The Nightside..“ ausmachte ist hier verloren gegangen. Es ist ein klasse Album, technisch wie sau aber von allen EMPEROR Alben finde ich „Anthems…“ als das Schwächste.
    Ob es wirklich an der Produktion liegt? Ich wünschte mir „In The Nightside…“ auch immer fetter und war von der remasterten „20th Anniversary Edition“ schwer enttäuscht.
    Liegt irgendwo bei einer 8,5. Mit rosaroter Fanbrille runde ich auf eine knappe 9 auf & bezichtige mich hiermit der Ahnungslosigkeit.

    9/10
  12. Astalavista sagt:

    Wenn man die kritischen Punkte zusmamenfasst, atmosphärisch nicht so stark wie „Nightside…“ und produktionstechnisch zu unsauber, zu dünn.
    Bei der Atmosphäre stimme ich sogar zu, dafür ist „Anthems“ auch einfach zu komplex, um mit „Nightside“ mithalten zu können. Am atmosphärischsten sind meist minimalistischen Alben, die alten Darkthrone oder Burzum. Daher würde ich das hier nicht als Kritikpunkt sehen, denn „Anthems“ hat in dem Fall einfach eine andere Qualität und ist atmosphärisch trotzdem immer noch eine Bombe.
    Was den Sound angeht entspricht das sicherlich nicht den Hörgewohnheiten vieler Hörer, Summoning wird auch von vielen nur wgn. der Produktion abgelehnt. Oder gehen wir ins Death Metal Lager, wo gerade die neue Morbid Angel wgn. der Produktion extrem polarisiert hat. Das ist in dem Fall einfach reine Geschmacksache, ich persönlich finde die Produktion fantastisch. Eine fettere Produktion passt hier nicht hin, das wäre kein Black Metal de alten Schule mehr! Der Sound von Anthems ist so wie er ist herausfordernd, dreckig, mit Ecken und Kanten. Wer den Blizzard fühlen möchte, der muss im Blizzard stehen und nicht Zuhause in der beheizten Wohnung und dabei aus dem Fenster schauen. Aber genau das wünschen sich hier einige. Wenn man daher die polarisierenden Kritikpunkte weglässt, weil diese letztlich reine Geschmacksache sind, ist dieses Album objektiv gesehen das beste symphonsiche, melodische Black Metal Album aller Zeiten. Auch man sich subjektiv gesehen eher anderen BM Alben zugezogen fühlt. Ich höre auch lieber und öfter Summoning, wenn ich aber versuche objektiv zu bleiben, dann ist Anthems meiner Meinung nach die absolute Speerspitze.

    10/10
    1. Bluttaufe sagt:

      Eine Punktewertung hätte auch gereicht. 😉 Warum hätte eine fettere Produktion hier nicht gepasst? Bei der „IX Equilibrium“ ging es doch auch. Eine fette Produktion geht bei progressiven Sachen immer auf Kosten der Eingängigkeit. Höre dir mal die Finnen VORDVEN an – deren Sound war so dünn wie Wassersuppe aber atmosphärisch dichter als ein Betonpfahl. Als Gegenpol stelle ich hier SATURNIAN zur Auswahl, welches bei mir sehr lange brauchte um zu zünden.
      Ich finde die Produktion bei der „Anthems…“ gar nicht so schlimm wie manche hier behaupten. Wenn man die Anlage etwas mehr aufdreht finde ich die Bienenschwarm-Gitarren sogar richtig gut. Aber mir fehlt bei der Platte irgendwie der letzte Kick, das gewisse Etwas.
      Wenn ich jetzt objektiv bin, höre ich das was mir gefällt und mache mir keinen braunen Klecks in das Höschen bloß weil es nicht einer Szenenorm entspricht.

      1. Arkadash sagt:

        Ich sprache ja vom ursprünglichen BM Geist, welcher von Anthems ja auch angestrebt wird. IX Equilibrium ist dagegen eher eine neue, progressive, innovative Emperor Era die mit den alten Werken wenig zu tun hat. An das Album erinnere ich mich nicht mehr so ganz, aber ich weiß dass ich enttäuscht war, auch von der harmlosen Produktion, aber letztlich auch ein ganz anderes Ziel hatt,e als bei Anthem oder Nightside der Fall. Rein von der Stimmung konnte ich damit nichts mehr anfangen. Mit dessen Nachfolger dann wieder mehr.

      2. Bluttaufe sagt:

        Also vom ursprünglichen Black Metal Geist kann hier wohl nicht mehr die Rede sein. Ich finde dieses pseudoelitäre Genuschel eh übertrieben – man ist schließlich keine 16 mehr. „Anthems…“ war und ist ein großer Schritt in die progressive Richtung gewesen. Für viele ist „Anthems…“ das letzte Album auf denen EMPEROR Black Metal zelebrieren. Totaler Unsinn! Wäre die etwas nebulöse Produktion nicht , könnte man „Anthems…“ ohne Umschweife auf einer Stufe mit „IX…“ stellen.

  13. Arkadash sagt:

    Nur weil Du nicht nachempfinden kannst, was den BM der 90er ausgemacht hat, wird es nicht zum elitären Gequatsche. Das man 20 Jahre später immer noch von der gleiche Atmosphäre schwärmt, sollte Dir eher zu denken geben. Vielleicht bist Du einfach nur gealtert, vergreist und langweilig geworden, so wie auch die meisten Künstler mit dem Alter deutllich an Leidenschaft abbauen.
    Anthems ist das letzte Album gewesen, auf dem Emperor die ursprünglich, nordische BM Atmosphäre vermitteln. Das ist Fakt! Nur weil es technisch hochkomplex ist und alles aussticht, was in dieser Form damals existiert hat, muss man dem Album den ursprünglichen Geist nicht absprechen.

    1. Bluttaufe sagt:

      Du wirfst hier mit Dingen um dich und urteilst über andere, ja brichst sogar den Stab über sie, nur weil sie mit deiner Meinung nicht konform gehen?
      So langsam verwässert sich diese Diskussion und was gescheites kommt dabei eh nicht raus – zumal du anstatt halbwegs intellektuell zu argumentieren auch persönlich wirst. Zeugt nicht gerade von einem starken Ego, gell?
      Für mich ist das Thema hiermit auch beendet, da du diktatorisch nur deine „eigene Wahrheit“ als die einzig richtige verstehst & einen Gegenpol nicht akzeptierst.
      Si tacuisses, philosophus mansisses.

  14. DieBlindeGardine sagt:

    Dass viele den Wunsch nach einer etwas „besseren“ Produktion direkt mit einer „fetteren Produktion“ gleichsetzen müssen. Natürlich braucht es hier keinen Dimmu-Borgir-Hochglanzbombast. Aber wie hier schon erwähnt wurde waren Emperor ihren Zeitgenossen technisch meilenweit voraus, was in der teils schepperigen Produktion (besonders des Schlagzeugs) schlichtweg oftmals untergeht. Mit „besserer“ Produktion meine ich in erster Linie eine differenziertere Produktion, die den einzelnen Instrumenten etwas mehr Raum gibt.
    Ich finde außerdem, dass die LoFi-Produktionen und der damit verbundene Geist des frühen 90er BMs heute teilweise arg romantisiert werden. Vieles ist damals mit Sicherheit auch aus der Not heraus entstanden, so ein Gerödel wie auf „Transilvanian Hunger“ würde doch selbst ein bekennender Old-Schooler wie Fenriz heute nicht mehr raushauen.

    1. Arkadash sagt:

      Wenn mit dem Wunsch nach einer besseren Produktion gleich noch Aussagen hinterhergeworfen werden, dass die Produktion zu dünn sei, dann weiß man eben worauf eine bessere Produktion hinauslaufen soll. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es das Ziel jeder Produktion sein muss, alle einzelnen Instrumente heraushöhren zu können und ihnen Raum zu geben. Letztlich zählt das Endergebnis und die gewünschte Zielerreichung. Wenn die Monotonie des blastbeatartigen Schlagzeugs dem Album die notwendige Monotonie und Duchschlagskarft verleiht, dann ist es vielleicht so, dass diese eben in den Vodergrund gemischt werden. Die Leute müssen endlich einmal verstehen, dass BM keine Progressiv Metal ist und es nicht darum geht dem Höhrer hochkomplexe Songstrukturen an den Kopf zu werfen. Und natürlich wird der 90er Geist romantisiert, das ist aber nichts neues, das war in den 90ern auch schon so. BM ist Romantik pur! Auch Transilvanian Hunger ist Romantik pur! Diese Romantik kannst Du auch als Naturmystzismus bezeichnen und es ist definitiv ein großer, wenn nicht gar der wichtigste Bestandteil des 90er Jahre BM. Das kombiniert mit der harschen satanischen Aura, ist das was diese Alben ausmacht.
      Weshalb heute nicht mehr all zu viele Alben mit dieser Produktion erscheinen liegt schlichtweg daran, dass nicht mehr viel vom Geist der 90er übrig geblieben ist. Es wurde eben kaputtkommerzialisiert. Genauso wie tragen von Panda Painting deutlich zurückgegangen ist. Das gehört zu einem Lebensgefühl, welches heute nicht mehr so verbreitet ist, wie damals.

      1. DieBlindeGardine sagt:

        Nun waren Emperor aber auch damals für BM-Verhältnisse eine vergleichsweise progressive Band und die Songstrukturen eben auch merklich komplexer als die der meisten Zeitgenossen. Ich sage ja auch nicht, dass der Sound besser/anders sein MUSS, nach meinem persönlichen Empfinden würde ich es mir nur wünschen.
        Aber lassen wir das, ich sehe du möchtest offenbar unbedingt gewisse Dinge in meine Aussagen hineininterpretieren. Du hast den Geist des 90s BM verstanden, ich offensichtlich nicht, belassen wir es dabei.

  15. Arkadash sagt:

    Nur weil ich bei der einen oder anderen Sachen vielleicht nicht ganz verstehe, worauf Du genau hinauswillst, bedeutet das nicht, dass ich bewusst etwas hineininterpretiere. Normalerweise näher man sich Themen im Detail langsam an und versteht die Beweggründe nicht gleich am Anfang zu 100%, das ist normal. ich finde es imme rnur erstaunlich, wenn es 20 Jahre später immer noch leute gibt, die von dieser Musik aus den 90er schwärmen und man sich immer noch anhören muss, dass das alles romantisiert-verklärt wird und das Zeug nur aus der Not heraus entstanden ist. Klar, war das in einigen Fällen auch der Fall, vielleicht war es auch gut so. Aber man kann den 90er BM eben nicht rational erläutern, so nach dem Motto „die Produktion ist nicht differenziert, nichts sauber, nicht fett genug“ oder was auch immer (ich beziehe mich damti nicht zwingend auf Deine Aussagen). Wer Transilvanian Hunger eine schlechte Produktion zuordnet, der hat den 90er BM nicht verstanden. Keine Ahnung ob das hier jemand tut, aber wenn es der Fall ist, dann bleibe ich bei dieser Aussage.
    Empror haben in meinen Augen nichts von einer Prog Metal Band. Sie sind technisch lediglich extrem gut und komplex, variationsreich, aber der Fokus liegt immer noch auf den Melodien und der Atmosphäre, während bei vielen Prog Metal Bands eher die Komplexität im Vordergrund steht.

    1. DieBlindeGardine sagt:

      Es geht doch hier auch ganz einfach um zwei gegensätzliche Ansichten die durchaus nebeneinander existieren können und nicht darum, den Gegenüber von seiner persönlichen Ansicht zu überzeugen. Es wirkt aber so als würdest du versuchen, deine Ansicht zur Produktion des Albums als richtig und die all jener, die mit der Produktion nicht zufrieden sind als falsch einzustufen. Das ist aber nunmal reine Geschmackssacke, mein Wunsch nach einer etwas kräftigeren Produktion ist nicht falscher oder richtiger als deine Ansicht, dass das so gehört weil das halt 90s BM ist. Zumal Emperor das hier wohl kaum lesen werden und darauf ins Studio marschieren, um das Ding mit Andy Sneap nochtmal neu aufzunehmen.

      Nochmal kurz: Ich halte Emperor nicht für eine Progressive Metal Band, sondern für eine schon damals technisch sehr versierte Band mit komplexerem Songwriting als dem ihrer Zeitgenossen. Meiner Meinung nach wurde die typische BM-Produktion dieser Vielschichtigkeit nicht ganz gerecht. Das muss man nicht so sehen, kann man aber.

      1. Arkadash sagt:

        Ich denke wir können uns darauf einigen, dass die Produktion der Vielschichtigkeit ggf. nicht gerecht wird, bin ich bei Dir. Dafür aber der Atmosphäre und der generellen eiskalten Wirkung der Produktion, wo meiner Meinung nach bei einem nordischen BM Album der 90er, auch die Priorität drauf liegen sollte. Vielschichtigkeit sehe ich wie schon erwähnt, eher bei anderes Musikrichtungen, als priorisierte Zielvorgabe.

        Es kann jeder dem Album seine persönliche Sicht der perfekten Produktion andichten, aber man muss auch sehen wo das Album herkommt, was es vermitteln möchte und was der Backround des BM der 90er ist. Und wer diese Sichtweise an den Tag legt, kann sich keine fettere, saubere, vielschichtigere etc. Produktion wünschen, denn es passt einfach nicht dazu. Es würde auch überhaupt nicht zu Summoning passen, auch wenn das einige vielleicht lieber haben wollen.

      2. DieBlindeGardine sagt:

        Nun könnte man aber auch argumentieren, dass „Anthems…“ 1997 schon eine Weile nach der Hochphase der zweiten BM-Welle veröffentlicht wurde, die Szene sich schon im Wandel befand und Emperor ohnehin mit einem gewissen Pioniergeist voran schritten. Allein der vergleichsweise großflächigen Einsatz von Keyboards und orchestralen Arrangements bedeutet doch schon einen großen Schritt weg von dem, was für den frühen 90er BM üblich war. Dicker aufgetragen haben in dieser Richtung damals eigentlich nur Dimmu Borgir, die sich zur gleichen Zeit mit „Enthrone Darkness Triumphant“ ebenfalls vom ursprünglichen BM-Sound entfernt haben.
        Aber geschenkt, belassen wir es einfach dabei, ist eh schon wieder zu einer Grundsatzdiskussion geworden, die mit der Musik selbst nur noch wenig zu tun hat.

  16. Arkadash sagt:

    Ich denke persönlich nicht, dass sich Keyboards nicht grundsätzlich mit urspünglichen BM Sound vertragen. Es hängt sehr von der Art und Weise ab, wie diese angewendet werden. Die Dungeon Synth Szene, dessen Musik nur aus Keyboardsounds besteht, setzt nahezu komplett auf dem BM Geist der 90er. Keyboards sind DAHER nicht generell verpönt und so sehe ich es auch bei Anthems, hier passen sie genau in diese Zeit. “Enthrone Darkness Triumphant“ war ja mehr so ein Übergang von BM zu dem was Dimmu heute machen (Gothic Metal?). Anthems dagegen sehe ich als pures usprüngliches BM Album an. Nicht ursprünglich im Sinne von Transilvanian Hunger o.ä., es gibt ja nicht nur den einen, urspünglichen BM.