Equinoxio - By The Serpent And The Will (For Those Who Chose Not To Serve, But To Rule And To Conquer)

Review

Na, hier ballt sich das Klischee ja beinahe so wie beim arbeitslosen Arbeitslosen Herbert Schwakowiak mit seinem Hund Schalke: EQUINOXIO, ein klassisch angepinseltes panamaisches Black-Metal-Trio, packte pünktlich zur Veröffentlichung seines zweiten Albums mit dem ausladenden Titel „By The Serpent And The Will (For Those Who Chose Not To Serve, But To Rule And To Conquer)“ seine Siebensachen und wanderte ins Land seiner Idole, ins kalte Norwegen, aus.

Zwar bedienen sich die emigrierten Mittelamerikaner auch bei norwegischen Kapellen der zweiten Welle und deren 80er-Jahre-Vorbildern, doch weder sollte man erhabene Raserei, noch charmant-atmosphärisches Geschepper erwarten. Nein, EQUINOXIOs Black Metal ist zwar gnadenlos rasant, aber zu keiner Zeit majestätisch; zwar äußerst wüst und ohne den kleinsten Ansatz süßlichen Geplänkels, aber – auch im Gegensatz zu früheren eigenen Veröffentlichungen – mit (zu) sauber-druckvollem Klang ausgestattet. Das Schlagzeug legt beinahe unentwegt ein Tempo vor, als ob ihm eine Meute ausgehungerter Instrumentenfresser auf den Fersen wäre, dazu kreischt sich Sänger Grief bei unbarmherzigen Attacken wie „Break Their Bones“, „Pride Of Satan“ oder „Beyond The Rotten Flesh“ – ja, richtig, man könnte an dieser Stelle definitiv jeden der neun Titel einsetzen – angenehm hysterisch und aggressiv die Seele aus dem Leib. Ein Hauch von Abwechslung ist bei diesem arg beschränkten Repertoire natürlich so weit entfernt wie die Aussicht auf Rettung für einen Schiffbrüchigen mitten im Pazifik vor 400 Jahren und für drei erinnerungswürdige Riffs würden EQUINOXIO zwar vielleicht nicht ihre Omas, aber sicher ihre schon so oft (schlecht) beklauten Ideengeber verkaufen.

Man muss den drei Panamaern zugutehalten, dass sie sich immerhin wahrlich kompromisslos und spürbar angepisst durch die gute halbe Stunde von „By The Serpent And The Will (For Those Who Chose Not To Serve, But To Rule And To Conquer)“ holzen, aber das bleibt das einzige Argument für diese Scheibe. Dem blanken Gerippe aus Gewalt und Geprügel fehlen Organe und Fleisch, das Lebendige, Individuelle, die im positiven Falle schmückende Hülle mit ihren aufregenden Details und Besonderheiten.

04.10.2012

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