Eryn Non Dae. - Meliora

Review

Du findest das Leben schön? Du bist der Meinung, dass Musik zur Entspannung und zur Untermalung Deiner guten Laune dienen soll? Du bist glücklich und ausgeglichen? Aber wütende Musik macht dich depressiv und dann kannst Dir sowas nich anhören? Dann lies bitte nicht mehr weiter und verlasse umgehend diesen Artikel.

Alle anderen dürfen sich freuen, denn die wahnsinnigen Franzosen von ERYN NON DAE. melden sich eindrucksvoll zurück! Mit “Meliora“, so der Titel des zweiten Werks (Melior ist lateinisch für “besser“), hat die Band ein wahres Monster im Schlepptau, welches die Temparatur im Raum merklich sinken lässt und die Pforten zu den menschlichen Abgründen öffnet. Dabei ist der Name Programm, bietet das neue Langeisen doch all die geliebten Merkmale von ERYN NON DAE., aber eben nur wesentlich ausgefeilter und intensiver. In dieser knapp einstündigen Achterbahnfahrt verzichten die Musiker konsequent auf melodische Leads oder Soli und erschlagen den Hörer mit ihrer markanten Disharmonien und einer geballten Intensität. Bereits der Opener “Chrysalis“ lässt Schlimmes vermuten, aber was danach mit Stücken wie “The Great Downfall“ und “Scarlet Rising“ folgt, spottet jeder Beschreibung. Pure Aggression und Verzweiflung werden gebündelt und in eruptiven Wutausbrüchen freigesetzt. Zwar geht dabei die Wut des Vorgängers “Hydra Lernaïa“ weitestgehend etwas verloren, was aber zu keiner Zeit störend ist. ERYN NON DAE. waren schon immer Profis im Komponieren von epischen Stücken und dies kommt auf dem neuesten Werk voll und ganz zum Tragen.

Aber diese Intensität hat auch ihren Preis. Anfangs überrumpelt einen “Meliora“ und erfordert mehrere konzentrierte Durchläufe, bis es wirklich zündet. Aber sobald dieser Punkt erreicht ist, entblößt sich die Grandiosität der einzelnen Kompositionen für sich selbst gesehen, aber eben auch als Gesamtwerk. “Muto“ erinnert im späteren Verlauf in groben Zügen an THE OCEAN zu Zeiten von “Precambrian“, während “Black Obisdian Pyre“ einige kleine Querverweise zu DISBELIEF liefert. Allerdings ist diese Musik weit davon entfernt, als Kopie durchzugehen. Dafür waren ERYN NON DAE. schon immer viel zu eigenständig. Mit dem finalen “Hidden Lotus“ folgt der Hit des Albums, denn selten hat man die Band so beklemmend und intensiv erlebt. Die wahre Stärke ziehen ERYN NON DAE. jedoch aus der Gesamtheit aller Stücke. Wie eine wilde Achterbahnfahrt reißt dieses Album den Hörer mit und lässt selbst nach mehreren Durchgängen in seiner knappen Stunde immer wieder neue Details erstrahlen.

Mit “Meliora“ haben ERYN NON DAE. alles richtig gemacht und den eh schon hervorragenden Vorgänger getoppt. Emotional, tiefgründig und intensiv sind die Worte, die das neuste Werk der Franzosen am besten beschreiben. Hier kann man nichts falsch machen, wenn man eben keinen Wert auf Partytauglichkeit legt. Ganz großes Kino!

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07.10.2012

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