Exciter - Death Machine

Review

Seit nunmehr über 30 Jahren machen die Kanadier von EXCITER schon die speedmetallische Klangwelt unsicher und noch immer ist kein Ende in Sicht. Ganz im Gegenteil – der Vierer setzt nur zwei Jahre nach “Thrash, Speed, Burn” mit “Death Machine” zum nächsten Angriff auf die nichtsahnende Hörerschaft an und nach wie vor möchte man, schon wenn die Kanadier die ersten Noten anzocken, einfach nicht glauben, dass die 80er tatsächlich doch schon so lange zurück liegen.

“Death Machine” lässt sich relativ simpel beschreiben, denn auch im Jahre 2010 stehen EXCITER unverändert für dreckigen, eingängigen Mitgröl-Up Tempo-Speed/Thrash Metal der alten Schule und legen keinerlei Wert auf moderne Einflüsse oder auch nur einen entsprechenden Sound. Denn die neun Kompositionen rumpeln so unglaublich roh und dreckig aus den Boxen, eine Hochglanz-Produktion würde dieser Scheibe allerdings auch absolut nicht zu Gesicht stehen. Das sägende Riffing und die halsbrecherischen Soli John Riccis, des einzig übrigen Gründungsmitglieds der Band, sind so typisch EXCITER, das man sofort weiß, mit wem man es hier zu tun hat, während sich Rik Charron locker und manchmal etwas punkig durch die Stücke trommelt, dass man sich früher oder später dabei erwischt, rhythmisch mit dem Fuß mitzuwippen, und Kenny „Metal Mouth“ Winter sich gewohnt rotzig und in vorrangig höheren Tonlagen die Seele aus dem Leib keift. Besonders der Gesang ist mit Sicherheit Geschmackssache und kann den Hörgenuss unter Umständen ziemlich schmälern, meiner Meinung nach allerdings fügt sich Winters lässig-schmutziges Gekrächze perfekt in den EXCITER-Sound ein.

Für zu verwöhnte Gehörgänge ist “Death Machine” mit Sicherheit nichts, denn hochgradig technisch, besonders detailreich, zu anspruchsvoll oder auch nur wirklich abwechslungsreich (mit Ausnahme des doomig anmutenden “Power And Domination”) ist das Album absolut nicht, dafür bohrt sich jedoch jeder Refrain ohne Umschweife ins Ohr (“Death Machine”, “Dungeon Descendants”, “Razor In Your Back”, “Pray For Pain”,…). Das bedeutet allerdings keinesfalls, dass EXCITER nichts von ihrem Handwerk verstehen, denn nach über 30 Jahren Erfahrung ist klar, dass die Herren Meister ihres Faches sind. Doch ist nun mal genau dieser Sound das, was die Kanadier ausmacht und was man von ihnen erwartet, Experimente unerwünscht. Wer sich also einfach mal die Gehörgänge frei prügeln lassen will, ist bei “Death Machine” an der richtigen Adresse.

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29.10.2010

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3 Kommentare zu Exciter - Death Machine

  1. chr1s sagt:

    Wow. Die Band war mal eine Legende… und demontiert sich hier zum wiederholten Male selbst. Mieses, uninspiriertes Songwriting, lächerliches Gequieke von Kenny Winter (verarscht der Halford und Blitz oder meint der das wirklich ernst?), grauenhaft schlechtes Cover, Texte nach Strickmuster… Nichts gegen diese Musikrichtung, ich habs gern oldschool – und auch den Sound der Scheibe finde ich irgendwie schön schrullig geil -, aber was soll sowas? Warum hören manche Bands nicht einfach auf, anstatt sich höchstpersönlich ins selbst geschaufelte Grab zu pissen?

    3/10
  2. sickman sagt:

    Völlig ohne Höhepunkte dümpelt die Scheibe im Gewand der 80er herum. Nostalgie pur, das auf jeden Fall, aber hatten wir diesen Sound nicht schon zur Genüge? Hey, ich hab die alten Scheiben im Schrank stehen, keine Frage welche ich bevorzuge oder? Das hier ist jedenfalls ein verzweifelter Vresuch, etwas längst überholtes wieder aufleben zu lassen… Die Idee ist absolut OK, aber dann bitte auch mit entsprechender Qualität. Das hier ist bestenfalls Mittelmaß.

    5/10
  3. Anonymous sagt:

    Allein "Pray For Pain" oder hieß das jetzt "Pay For Rain" oder "Pain To Pay" ist 12/10… 🙂 EXCITER sucks!

    7/10