Exhumed - All Guts, No Glory

Review

“Es war ein langer Weg…“ skandierten ihrerzeit die BÖHSEN ONKELZ in einem beliebten Live-Song, in dem sich Fans tränengeschwängert in den Armen lagen. Eine lange Entwicklung haben auch EXHUMED als Band hinter sich, allerdings weniger mit Tränen, denn viel mehr mit Blut, Kettensägen und typisch amerikanischer Sicko-Manier. Gehörte die Band um das einzige noch aktive Gründungsmitglied Matt Harvey (u.a. DEKAPITATOR) zunächst in das Lager der carcassschen Hobbypathologen, intensivierte sich diese Richtung mit “Slaughtercult“ noch einmal mehr, bevor die Kalifornier mit “Anatomy Is Destiny“ einen neueren Weg einschlugen und vermehrt ihre Herkunft aufblitzen ließen.

Schließlich entstammt der Vierer der viel zitierten Bay-Area, die allen voran durch ihre vielen hochkarätigen Thrash-Emporkömmlinge bekannt ist. Nach sechs Jahren Pause mit Innereien und Zerstückelungen, folgt mit “All Guts, No Glory“ bereits das sechste Studioalbum der Truppe, das weiterhin beharrlich auf diesem Weg entlang schreitet. Mit dem selbstbetitelten “Gore Metal“ ist es schon längst vorbei, wohingegen EXHUMED im Jahr 2011 offensichtlich größten Wert auf kurzweilige Songstrukturen legen, die sich in Null Komma Nichts im Gehörgang des geneigten Hörers festbeißen.

War es ursprünglich noch die pure Essenz, temporeichen Gore-Grind vom Brett zu reißen, ist “All Guts, No Glory“ eine großartig produzierte Mixtur aus stilechtem US-Death-Metal und schädelspaltenden Riffs aus dem Thrash-Sektor. Somit besticht die Platte weniger durch krasseste mentale Abgründe, wodurch auch die plakative Gore-Mentalität, trotz entsprechender Titel, nicht unbedingt derart offensichtlich durchschimmert. Viel mehr erscheint dieses Album als totale Abrissbirne, bestens dazu geeignet, in Kombination mit dem eigenen Auto die gegebenen Geschwindigkeitsbegrenzungen wüst zu überschreiten.

Auch die zweistimmigen Vocals, aus absolut hirnverbranntem Gekeife und dezenten Growls passen bestens in das Gesamtbild und lassen “All Guts, No Glory“ unheimlich glatt und homogen wirken – allerdings nicht glatt gebügelt, das ist ein zentraler Unterschied. Letztlich folgt noch die Luftgitarre, die man schließlich bei den obergeilen Soli auspacken darf, wer dahingehend etwa bei “Dio-assembly Line“ ruhig sitzen bleibt, der hat irgendwas nicht richtig verstanden. Egal, wie man es dreht oder wendet – EXHUMED ARE BACK!

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30.06.2011

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