Exhumed - Anatomy Is Destiny

Review

Eigentlich gehört es schon seit x Jahren zum guten Ton unter den vielen Knüppelbands Carcass als Referenz zu nennen und mehr oder weniger in den eigenen unbarmherzigen Sound und in die von pathologischer Fachliteratur geprägten Texte einfließen zu lassen. Aber seien wir mal ehrlich, die meisten (wenn nicht alle) dürften angesichts der morbiden Genialität des Originals nur einer blassen Kartoffeldruck-Kopie gereichen. Doch nicht Exhumed. Was diese Formation hier auf „Anatomy Is Destiny“ zelebriert, klingt… nein, besser noch… stinkt nach Carcass, und das auf hohem Niveau. Wake up and smell the carcass again?! Ganz recht. Exhumed schnüren zackige Blastbeats, melodische Leads, brachiale Gitarrenriffs, rockige Parts, Magengruben-Grooves und wirr-unterhaltsame Kompost-Kompositionen zu einem knalligen Päckchen zusammen, das perfekt im CD-Regal zwischen „Necroticism“ und „Heartwork“ aufgehoben wäre. Produzent Neil Kernon (der ja auch schon die letzte Cannibal Corpse Langrille „Gore Obsessed“ klangtechnisch veredelte) hat Exhumed einen druckvoll-transparenten Sound auf den Leib geschneidert, der wie das Skalpel in den Kadaver passt. Die vokalen Duelle zwischen Grunzer und Kreischer sind ebenfalls unverkennbar geprägt vom musikalischen Vorbild. Auf „In The Name Of Gore“ noch flux eine markante Slayer-Anlehnung integriert – und die Nackenmuskulatur eines jeden Moshers wird Höchstbelastungen ausgesetzt. Alles derart souverän und gekonnt in Szene gesetzt, dass ich Exhumed’s eigene Note (sollte es denn eine geben?) glatt übersehen habe, was im Endeffekt nicht mal stört. Was hätten sie auch anders machen sollen?! Falsch gemacht haben sie jedenfalls nichts und allein das sollte mir 9 Punkte wert sein. Nein, keine Kaufempfehlung, Carcass-Fans haben hier absolute Kauf-Pflicht!

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28.10.2003
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