Fates Warning - Disconnected / Inside Out

Review

Metal Blade bringen dieser Tage einige FATES WARNING-Alben noch einmal neu auf den Markt. Neben dem „A Pleasant Shade Of Grey“-Re-Release, den Kollege Shub vor kurzem in die Finger bekam, kommen auch „Disconnected“ und „Inside Out“ zu neuen Ehren. Zusammen in einem Doppel-CD-Case erscheinen die beiden vollständigen Alben mit jeweils etwas Bonusmaterial ausgestattet in einer Value for Money-Edition. Diese Sparversion kommt demnach zwar nicht so schick daher wie „A Pleasant Shade Of Grey“, das bekanntlich eine DVD im Rucksack hat, und schon lange nicht so pompös wie das majestätische Digibook zur „Awaken The Guardian“-Wiederveröffentlichung, dürfte FATES WARNING-Neulingen aber einen günstigen ersten Überblick verschaffen.

Beginnen wir mit einem kurzen Überblick zum ziemlich schnörkellosen und poppig ausgefallenen „Inside Out“, das erstmals 1994 das Licht der Welt erblickte. Auch wenn viele, damals wie heute, die starke Reduktion der progressiven Elemente kritisieren, bleiben am Ende doch einige großartige Songs. Zugegeben, „Inside Out“ ist stellenweise wenig mehr als klassischer Heavy Metal – dafür aber trotzdem sehr gut gemacht. Und sind wir mal ehrlich: das ist ein „Operation: Mindcrime“ auch. Die einen lieben „Inside Out“ dafür, die anderen bezichtigen es heute noch des Ausverkaufs. Fest steht, dass z.B. „Monument“ nicht weniger zu halten vermag, als sein Titel verspricht. Vom progressiven Anfang, über klassische Heavy Metal-Parts zum überraschenden Flamenco-Break und dem frivolen Klavier-Outro schöpfen FATES WARNING hier aus den Vollen. Damit – und das muss man auch sehen – gehört der Song, wie auch z.B. auch der Opener, eindeutig zu den progressiveren Tracks auf der Scheibe. Dem gegenüber steht radiotaugliches Material, wie „Pale Fire“ oder „Shelter Me“, die aber trotzdem tolle Songs darstellen! Erweitert wird der Re-Release um drei Demoversionen von regulären Albumtracks, nämlich „Outside Looking In“, „Shelter Me“ und „Island In The Stream“.

„Disconnected“ erschien erstmals vor sechs Jahren und zeigt die Band recht industriell. Zwar ist das namensgebende Intro nicht richtungsweisend für die Platte, deutet aber dennoch die teilweise recht experimentell wirkenden Keyboard-Einsätze an. Ebenso wenig darf wohl das folgende QUEENSRYCHE-Soundalike „One“ als repräsentativ gelten. Im Vergleich zum Rest der Scheibe kommt der reguläre Opener aufgrund seiner Eingängigkeit fast schon poppig daher. Dennoch beinhaltet er die Trademarks, die sich auch im Verlaufe der Platte wiederfinden, dann jedoch deutlich freier und weitaus weniger an klassischen Rocksong-Strukturen festgemacht. Treibende Riffs, harmonisch wie dissonant, schöne Melodien, die in progressives Crescendo mit abstrakten Takten münden oder in ruhige Breaks zusammenfallen. Zusammengehalten durch – so scheint es oft – frei improvisierten Keyboard-Kit und einen Haufen Effekte wirkt „Disconnected“ lange nicht mehr so traditionell (wenn man hier von „traditionell“ sprechen möchte), wie frühere Alben der Band. Ergänzt wird die CD durch drei Bonustracks. Zum einen eine noch „Someone / Everything“ betitelte Demoversion von „One“, den OSI-Track „Shutdown“ (hier „It’s Over“ betitelt), dem Nebenprojekt von Jim Matheos, und ein Cover von „Under The Milky Way“ (THE CHURCH).

Beide Alben zeigen die Klasse von FATES WARNING – wenn auch aus unterschiedlichen Richtungen – sehr deutlich. Wer DREAM THEATER mag, kennt FATES WARNING eh auch, aber die Empfehlung sei trotzdem anhand dieses Vergleichs gestattet. Aufgrund der spartanischen Doppel-CD-Lösung ist dieses Package zwar nichts für Liebhaber, aber trotzdem eine interessante Sache für Leute, die sich für wenig Geld einen fixen Überblick über das Schaffen der Band verschaffen wollen.

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22.01.2007

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