Faun - Midgard Tour Edition

Review

Galerie mit 23 Bildern: Faun - Gamevention 2022

Die Tatsache, dass FAUN sich seit dem Album „Von den Elben“ wahlweise Schlager- bzw. Pop-Vorwürfe anhören müssen, wurde schon zu Genüge plattgetreten und wird deshalb hier nur noch kurz erwähnt. Und das auch nur, weil es später noch relevant wird. Mit „Midgard“ konnten sie letztes Jahr bereits bei der Erstveröffentlichung punkten. Nun brachten sie das Album nochmal als Tour Edition raus. Diese besteht aus der Limited Deluxe Edition von damals und einer weiteren CD mit sieben Live-Songs und einem Remix von „Odin“.

Kein Anschluss an die goldenen Zeiten

Erstmal zum Album an sich. Größtenteils kann ich mich der alten Review anschließen, würde mit der Punktewertung aber ein Stück nach unten gehen. Das hat folgende Gründe. Auch wenn man FAUN allein schon wegen der musikalischen Virtuosität der einzelnen Mitglieder, bekanntermaßen allesamt Multiinstrumentalisten, den Status der Musiker erster Klasse nicht absprechen kann, so haben sie doch in der Vergangenheit viel mehr daraus gemacht. Mit Songs wie „Egil Saga“, „Rad“, oder auch „Iyansa“ haben sie ihre Hörer früher zu fast tranceartigen Zuständen verzückt, und das ist auf „Midgard“ einfach nicht mehr der Fall. Lediglich „Odin“, in seinen beiden auf dieser Edition enthaltenen Versionen, knüpft wirklich an diese goldenen Zeiten an. Zudem wirken einige Songs auf diesem Album wie Füllmaterial oder driften wieder in die Schlagerecke ab, aus der sich die Band ja eigentlich wieder herausgegraben haben sollte.

Nun aber zum neuen Teil des Albums. Eines kann man über sämtliche Live-Versionen sagen: Sie sind besser als ihre Originale aus dem Studio. Ein weiterer Grund, das Studioalbum ein wenig schlechter zu bewerten, denn FAUN zeigen ja sogar selbst, dass es besser geht! Die zusätzlichen Songs „Adam Lay Ybounden“, basierend auf einem Gedicht in mittelenglischer Sprache, und das slawische (bulgarische?) „Subrali“ spiegeln ein wenig die polyglotte Vergangenheit von FAUN wider und machen nostalgisch. Klanglich sind die Songs perfekt abgemischt und lassen alle Feinheiten des vielschichtigen Zusammenspiels der Instrumente erkennen. Aber vor allem der Gesang hat der Studioversion einiges voraus. Dieser wirkt emotionaler und kraftvoller, und schafft durch die vielen gemeinsam gesungenen Passagen ganz andere Klangwelten.

Sie kommen nochmal davon

FAUN sind einfach geniale Live-Musiker und holen dadurch wieder einiges raus. Auch die beiden „Odin“-Versionen setzen sich wie gesagt positiv ab. Dabei hatten sie allerdings Hilfe von WARDRUNA, was man auch extrem hört, große Teile des Songs hätten quasi genauso gut auf eines von deren Alben gepasst. Einen wirklichen Bezug zur nordischen Mythologie erhält „Midgard“ auch fast nur durch diesen Song, denn die anderen, eventuell mit Ausnahme von „Alswinn“, spielen eher lose darauf an. Alles in allem bekommen FAUN hier sechs Punkte für „Midgard“ und dann nochmal zwei Bonuspunkte, sind also gleich auf mit der Wertung des Kollegen. Wie sie sich künftig mit den Studioalben schlagen wird sich zeigen.

11.04.2017

headbanging herbivore with a camera

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