Festung Nebelburg - Gabreta Hyle

Review

Mit seinem Soloprojekt FESTUNG NEBELBURG versucht sich WOLFCHANT-Basser Nattulv an einer neuartigen Interpretation des Paganmetal, die vor allem durch Texte mit sagenhaftem Inhalt des bayerischen Waldes neuartig ist. Der musikalische Teil der Platte hingegen ist wenig innovativ.

Zwischen stampfenden 4/4-Takten mit heroischem Klargesang (nicht wirklich stimmsicher), die nun wirklich hinlänglich bekannt sind, straighten Blastparts mit ebenso straighten Blackmetalriffs und saftigem Kreischgesang und einigen ruhigen, von unverzerrter Gitarre begleiteten Erzählpassagen breitet Nattulv die schon von ähnlich gesinnten Projekten wie ISENBURG bekannten Sagen und Geschichten aus. Hier sind es eben solche aus dem bayerischen Wald, inhaltlich allen anderen Sagen anderer Regionen aber sehr ähnlich. Allerdings, das muss ich zugeben, bin ich für wirklich JEDE Neuerung, und sei es auch nur eine kosmetische, im Paganmetalsektor dankbar.

Ich bin geneigt, „Gabreta Hyle“ als „ein weiteres Paganmetal-Album“ zu bezeichnen, das es prinzipiell auch ist. Die Melodieführungen, Harmonien, Drumpatterns, Songaufbauten und Spannungsbögen, die für diesen Stil charakteristisch sind, übernimmt auch FESTUNG NEBELBURG, führt sie aber nicht gerade über sich selbst hinaus. Herausgekommen sind dabei immerhin einige gute Songs mit einprägsamen Refrains. Hier und da (z.B. beim Walzertakt in „Die Sage von Burg Weissenstein“) blitzt sogarder Mut auf, den Trademarks den Kampf anzusagen, versandet dann aber letztlich doch in Parts, die ich als altbekannt bezeichnen würde.

Fairerweise aber muss ich sagen, dass „Gabreta Hyle“, wenn auch beim weitem kein Meisterwerk und vollkommen ohne Hit, Höhepunkt oder echte Innovation, ein persönliches, gut gemachtes und sehr sehr hörbar produziertes, bemühtes Paganmetal-Album ist. Ich könnte auf Anhieb ein Dutzend schlechtere nennen. Dass es dann doch nur bei fünf Punkten bleibt ist der Tatsache geschuldet, dass die Platte gesamt betrachtet über das Mittelmaß nicht hinauskommt und auch nicht gerade auf lange Zeit fesselt.

19.12.2007

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2 Kommentare zu Festung Nebelburg - Gabreta Hyle

  1. me sagt:

    Noch ein schwaches Opus. Ja, auch das hab ich im November noch gehört, in echt jetzt;-)Und fand es schlapp, vor allem diese paganen Gesänge; die sind dilettantisch. Irgendein Lagerfeuersong ging so, erinnerte an die Großtaten von BLIND GUARDIAN, ENSIFERUM oder SUIDAKRA… ich sagte ja auch ERINNERTE, natürlich war der nicht so gut, sakra… Es fehlt bei FN die Fähigkeit, schlüssige, gute, prägnante Songs zu komponieren und selbige dann adäquat musikalisch umzusetzen, wie stets.

    3/10
  2. Alex sagt:

    Anlässlich meines Kommentars zu „Zwischen den Jahren“ ergänze ich hier gern noch etwas.
    Ich habe mir die Scheibe nochmal komplett und in Ruhe gegeben, und würde sagen, es handelt sich um weitgehend solides, lagerfeuertaugliches Material. Man darf bei dieser Bewertung natürlich auch nicht vergessen, dass es sich hier um eine One Man Show handelt. Ich liebe Wolfchant, keine Ahnung warum Nattulf da aufgehört hat. Dieses Solowerk hat mit Wolfchant nicht viel gemein. Trotzdem, Respekt, gerade weil ganz allein. Das Album wird nicht umsonst hoch gehandelt. Maßgeblich liegt das m.E. aber auch vor allem an einem Song: Wintersonnwende, diesmal auch korrekt geschrieben. Wie kann man eine Rezension schreiben ohne dieses Lied zu erwähnen?
    Es ist der Hit schlechthin, über die gesamte Dauer, und vereint die Gefühlskitzel verschiedenster Richtungen. Manowar, Falkenbach, Drakkar, auch wer melodische Naglfar mag sollte sich den Song anhören. Nicht falsch verstehen, der Song ist nicht genau so, aber er vermittelt mir das selbe Feeling. Er ist gleichzeitg simpel und vielschichtig, einfach gestrickt, aber auf den Punkt heroisch. Geht ab, macht Bock im Schnee zu trainieren.
    Das Album zu bewerten ist schwer. Für Wintersonnwende hätte ich jeden Preis bezahlt, der Song liegt außerhalb der Wertung. Für das Album insgesamt, denke mal ne 6-7. Is aber auch echt egal. Er läuft schon wieder auf Repeat^^
    Aus dem Tod endlich Baldur erwacht…:)

    7/10