Fiddler's Green - Devil's Dozen

Review

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Zu den Klängen von FIDDLER’S GREEN kann man mittlerweile seit über 25 Jahren tanzen. Anno 2016 bringen die Erlanger Album Nummer 13 auf den Markt, das augenzwinkernderweise den Titel “Devil’s Dozen“ trägt. Dieses ist zusammen mit dem bekannten Produzententeam Jörg Umbreit und Vincent Sorg in den Berliner Principal Studios entstanden und verspricht stilistische Experimente und Vielfalt.

Das Album beginnt mit dem Titelsong, der für FIDDLER’S GREEN eigentlich typischer nicht sein könnte. Die Nummer geht ordentlich nach vorne und überzeugt durch punkige Strophen und einen eingängigen Refrain. Allein die Hey-Hey-Passage gegen Ende des Songs erscheint absolut unnötig. Mit “Bottoms Up“ folgt ein Song, der vielen Fans wohl Magenschmerzen bereiten könnte. Zum einen spielt das Stück mit Hip Hop- und Reggae-Elementen, was an dieser Stelle jedoch als stilistisches Experiment durchaus spannend ist. Wesentlich schlimmer ist der Text. Es ist ein Unterschied, ob man in einem Partysong das Feiergefühl durch simple Wortwahl transportieren möchte oder ob man wahllos stumpfsinnige Phrasen aneinanderreiht. Der Refrain ist ein Beispiel für letzteres:

“Bottoms up, all wound up in the pub.
We’re gonna keep it up and never stop“

Das haben FIDDLER’S GREEN schon deutlich besser hinbekommen. Was folgt nach einem solchen Song? Richtig – einer, der großartiger kaum sein könnte. “Down“, zu dem im Vorfeld bereits ein Video veröffentlicht wurde, vermischt auf witzige Art und Weise die weltweit bekannten Lieder “El Condor Pasa“ und “Bella Ciao“ und liefert dazu einen multilingualen Text. Der komplette Song ist ein einziger Ohrwurm und sollte bitte in Zukunft bei keinem Konzert mehr fehlen.

Traditionals liefert “Devil’s Dozen“ weniger. Einziger Song dieser Sparte ist “Leaving Of Liverpool“, bei dem das Zuhören aufgrund der tanzbaren und folkigen Art wirklich Spaß macht. Ähnlich verhält es sich mit dem STYX-Cover “Boat On The River“, welches zwar deutlich ruhiger ist, jedoch genau deswegen einen enorm positiven Eindruck hinterlässt. Es muss ja nicht immer der harte Speedfolk sein.

Leider bietet das Album auch einige Songs, die durch ihre simple Struktur und mangelnden Abwechslungsreichtum ein „so-lala-Gefühl“ hinterlassen. Damit sind Lieder gemeint, die insgesamt nicht als schlecht einzuschätzen sind, jedoch Eigenständigkeit vermissen lassen und auf die Art schnell in Vergessenheit geraten. Dazu zählen “We Won’t Die Tonight“ ebenso wie die obligatorische Schunkel-Nummer “Blame It On Me“ und “Here We Go Again“ trotz wirklich schönem Text.

“Devil’s Dozen“ schwankt so sehr zwischen großartigen Speedfolk-Songs (“Johnny“, “Bad Boys“) und den eben beschriebenen Pannen, dass es schon wieder interessant ist. Ein derartiger Unterschied ist ohne Frage faszinierend. Die angekündigten Soundexperimente blieben jedoch größtenteils aus. Neben “Bottoms Up“ fällt lediglich “Mr. Tickle“ aus der Norm. Eine solch cartooneske Nummer kennt man von FIDDLER’S GREEN eher weniger und ist somit wirklich unterhaltsam. Basierend auf einer Kinderbuchreihe ist ein verspielter Song entstanden, der bestimmt zum Fan-Liebling werden wird.

FIDDLER’S GREEN zeigen auf ihrem 13. Album wozu sie fähig sind: zu treibendem und musikalisch hochwertigem Folk, in dem auch hin und wieder ruhige Songs ihren Platz haben, jedoch auch zu anspruchslosen Rocknummern, die den ein oder anderen Fan sicherlich enttäuschen werden. Insgesamt überwiegen auf “Devil’s Dozen“ glücklicherweise Lieder der erstgenannten Kategorie.

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09.11.2016

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