Fit For An Autopsy - The Great Collapse

Review

Galerie mit 7 Bildern: Fit For An Autopsy - Schlachthof Wiesbaden 2017

Die Entwicklung, die FIT FOR AN AUTOPSY aus New Jersey in den letzten 7 Jahren hingelegt haben, ist enorm und erreicht mit „The Great Collapse“ ihren vorläufigen Höhepunkt. Unterm dem Video zum Song „Heads Will Hang“ fanden sich zahlreiche GOJIRA-Vergleiche, was nicht nur an der Stimmung des Liedes, sondern auch an der abermals bemerkenswerte Schlagzeugarbeit von Josean Orta liegt. Oder eben an der Tatsache, dass sich FIT FOR AN AUTOPSY einfach mal drei Gitarristen leisten. Schon beim Vorgänger „Absolute Hope, Absolute Hell“ konnte man erahnen, wie es klingen könnte, wenn Kreativität und Timing die Oberhand gewinnen und die letzten marginalen Schrammen auspoliert werden. Das Dreigestirn, bestehend aus Will Putney, Patrick Sheridan und Tim Howley, liefert auf „The Great Collapse“ eine weitere Steigerung der Leistung. Das Deathcore-Album des Jahres erscheint ganz offiziell schon im März.

FIT FOR AN AUTOPSY klingen weiterhin durchweg nach Deathcore, keine Frage. Aber sie haben den Sound etwas gestreckt, die Songs etwas offener gestaltet und können sich dadurch sicherlich eine breitere Hörerschaft erschließen. Damit rücken sie das Genre eventuell ins Rampenlicht und schleifen es am Kragen aus der schmutzigen, dunklen Ecke raus. Dass sie den Untergang des Genres noch drehen könnten, deutete die Band mit den letzten beiden Alben ganz offensichtlich an.

Dass sie es in der Form tun würden, kam überraschend. „The Great Collapse“ ist um Gesamtheit bemüht. Wo die Vorgängeralben noch auf Einzelleistungen konzentrieren, wirkt das neue Werk von FIT FOR AN AUTOPSY wie aus einem Guss. Mit Will Putney an Bord verfügen FIT FOR AN AUTOPSY über einen weiteren Joker, denn der erfahrene Produzent nahm sich dem Album selbstverständlich höchstpersönlich an. Unnötig zu erwähnen, dass der Sound hervorragend ist, bretthart drückt und gleichzeitig akzentuiert und sorgsam ausgewogen klingt.

FIT FOR AN AUTOPSY kündigen den Zusammenbruch an

Putney übernimmt auch den Löwenanteil des Songwritings und der Typ weiß verdammt nochmal, wie man eine Geschichten erzählt, sie musikalisch mit Leben fühlt, Riffwände aufzieht, Szenarien auflöst und in die Schwerelosigkeit aufsteigen oder mit einem Ruck ins Nichts stürzen lässt. FIT FOR AN AUTOPSY ließen vorab einige Songs von der Kette und gaben so einen schönen Querschnitt von „The Great Collapse“. Allerdings ist damit noch längst nicht alles gesagt und das komplette Werk wird dem Hörer die Kinnlade runterklappen lassen.

„Too Late“ ist eines der neun Highlights – ein erst drückendes, dann flackerndes Riff montiert den Hörer flach an den Boden, während Josean Orta kreative Höchstleistung bringt, schleudert uns Joseph die gemeinen Punchlines mit Anlauf zwischen die Augen. Wo andere noch Hoffnung propagieren, skizzieren FIT FOR AN AUTOPSY eine ausweglose Situation und sagen keine gute Zukunft voraus. Die instrumentalen Interludes dienen lediglich dazu Zeit zu schinden, um den Blick über das Chaos schweifen zu lassen. Schaut euch das unten angefügte Video zu „Black Mammoth“ an, wer dann noch Fragen bzgl. musikalischer Qualität und textlicher Relevanz hat, dem ist nicht zu helfen.

Make Deathcore great again!

Ganz gleich, welche Band man im Deathcore anführt, man kann sie mit FIT FOR AN AUTOPSY nicht wirklich vergleichen. Die Band verfolgte schon immer einen ernsthafteren Ansatz und konnte sich fast unbemerkt von Album zu Album steigern und neu erfinden, während andere Band schon längst vom Erfolgsdruck gehemmt waren. Bis hierhin grandioses Schaffen und man traut FIT FOR AN AUTOPSY sogar noch mehr zu. „The Great Collapse“ führt dem Hörer die Ist-Situation schonungslos vor Augen, rüttelt auf und erschüttert. Spätestens wenn James in „Spiral“ darum bittet, nicht gerettet zu werden und im Hintergrund die Gitarren wie eine Mischung aus Alarm und Hilfeschreien aufheulen, sollte es um jeden Deathcore-Fan geschehen sein.

Die Spirale kennt nur eine Richtung, abwärts … mit „The Great Collapse“ von FIT FOR AN AUTOPSY in der Anlage, kann man das ertragen.

13.03.2017

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20 Kommentare zu Fit For An Autopsy - The Great Collapse

  1. Micki sagt:

    Habe einige Songs gehört. Ich halte diese Scheibe jetzt schon für irrelevant für jeden Death-Metal Fan.
    Im Death-Core mag es eine 8 sein, weil es fetter produziert ist als die Vorgänger Scheiben.
    Seitdem ihr Hardwired… ein 8 gegeben habt liegt die Messlatte für gute Metal-Alben nunmal bei 8.

    8/10
    1. sickestbreed sagt:

      das elitäre Gehabe von vielen Death Metal Fans interessiert eh keinen. Ich habe das Album nun und werds mir jetzt zum Frühstück anhören. Mal schauen wie das so ist 🙂 Bin echt gespannt xD

      1. butterbeidefische sagt:

        @sickestbreed: Auf jeden Fall anders als Lorna Shore, dass kann man schon erahnen 🙂 Beide Bands haben ja aber auch ganz andere Herangehensweisen und muss kein Manko sein.

      2. sickestbreed sagt:

        @butterbeidefische

        Jap ganz anders und das ist auch gut so :D. Bisher finde ich das Album ganz gut. Bin grade beim 2. Durchlauf. Eine Wertung kann ich aber Persönlich noch nicht abgeben. Was ich aber sagen kann das mir das Lorna Shore mehr gefällt. Ich steh aber auch sehr auf diese extremen Blastbeats und double bass Passagen und die Black Metal Einflüsse 😀

      3. metal-maniac sagt:

        Keine Ahnung wo du da schon wieder elitäres Gehabe raus liest nur weil gesagt wird, dass Death Metal Fans hier nicht die Zielgruppe sein dürften. Das kann man so eigentlich nur unterschreiben. Ansonsten bleibt zur Scheibe selbst nur wieder zu sagen: Viel zu hohe Bewertung, eine 8/10 scheint eher angemessen. Sicherlich über dem Durchschnitt in einem ohnehin stagnierendem Gerne (jaja jetzt kommt gleich wieder Lorna Shore) anzusiedeln aber auch kein Meilenstein.

        8/10
  2. Enemy of God sagt:

    Muss auch sagen, dass sich die drei bisher veröffentlichten Songs nicht gerade nach einem Meilenstein-Album anhören. Wenngleich diese sicher nicht schlecht sind … aber 10/10? Bin gespannt auf den Rest der Scheibe, 8/10 könnte vielleicht tatsächlich drin sitzen. Abwarten.

    1. deathcoreisnotdead sagt:

      Dass ihr immer so schnell urteilen könnt, ist bemerkenswert. Hab das Album jetzt 2x gehört und kann noch gar nichts sagen, außer dass es mir gefällt. Es kommt ja nicht nur darauf an, wie oft man das Album hört, man muss es auch mal sacken lassen, in der richtigen Stimmung auflegen, nachlesen worum es geht … und Punkte sind letztendlich sowieso egal, alles ab 7 ist gut und der Rest Geschmackssache.

      1. Enemy of God sagt:

        Sicher, dass du dich nicht verklickt hast, oder kannst du aus meinem Geschreibsel mehr rauslesen als ich selbst? Sei’s drum – ich gebe dir vollkommen Recht, dass ein gutes Album sozusagen reifen muss. Nicht selten haben sich Alben zu Juwelen entpuppt, die bei den ersten Durchläufen eher unspektakulär schienen.
        Aber hier ist das nicht so, weder subjektiv noch objektiv. Wenn man das Ding hier schon mit Gojira vergleichen muss, hätte Magma locker eine 12/10 bekommen müssen. Eine Beurteilung gebe ich trotzdem nicht ab, weil ich nach ein paar Mal hören die Lust daran verloren habe.

  3. sickestbreed sagt:

    So nach 4 maligem hören geb ich der Scheibe 8/10. Mir fehlt da ein bisschen die Brutalität bzw Brachialität und Übergänge in Weltenzerstörende Breakdowns wie z.B. bei Mortem Incarnatum von Enterprise Earth. Sonst aber ein Top Album mit dem man nicht viel falsch machen kann. Die Drums sind ganz in Ordnung, da hab ich aber im Bereich Core schon krasseres gehört (Despised Icon, Lorna Shore, Rings of Saturn, A Night in Texas, Auras usw) 😀

    8/10
    1. Reimar sagt:

      Ich denke bei der guten Bewertung wurde vor allem das überdurchschnittlich gute Songwriting bedacht, weniger wie krass die Drums oder Breakdowns sind. Meiner Meinung nach sind ja die technischen Fähigkeiten einer Band ja nur die habe Miete. Packende Songs schreiben, die sich auch wirklich voneinander unterscheiden ist die große Kunst!

      1. sickestbreed sagt:

        ja genau deswegen bekommt es von mir auch die 8 Punkte. Mit krassen drums und breakdowns würde ich die 10 zücken :)). Fließen halt viele Dinge zusammen die das Große und Ganze im Endeffekt dann ausmachen 🙂 Bin auf jeden Fall sehr zufrieden mit dem Album.

    2. sickestbreed sagt:

      Wertung erhöht. Wird immer besser das Album und auch die message ist top und sollte mal zu Denken geben was so in der Welt gemacht wird und es keine Interessiert bzw was dagegen tut.

      9/10
  4. sickestbreed sagt:

    sorry metal maniac. ich hab da kein elitäres gehabe rausgelesen 🙂 Ich wollte damit eigentlich nur ausdrücken das es kein Death Metal Fan gefallen muss und aus Erfahrung durch lesen in Foren hat sich bei mir herauskristalliert das ein Großteil der Death Metal Community sich ziemlich Elitär gibt, alles was neu oder sich nicht ihren Death Metal Vorstellungen entspricht einfach kleinredet. Deswegen mag ich die Metal Community nicht wirklich und ich spreche es auch gern aus. In jedem Review eines Metallers muss bei einer Review zu einem Core Album erwähnt werden wie scheiße und einfallslos das Genre ist. Da ich mich 4 Stunden am Tag mit Musik aller Art beschäftige kann ich aber bestätigen das jedes Genre aus 80% Schrott besteht. Deathcore ist allgemein sofort scheiße. Alles ist 0-0-0-0 gechugge und hat kaum Soli, deswegen schlecht. Ziemlich kleinkariert und verschlossen wie ich finde. Deathcore ist halt kein Death Metal und will und soll es auch beim besten Willen nicht sein. Es ist schön eine harte und brutale Stilrichtung zu haben die NICHT kakophonisch und rau ist und nur aus Blastbeats mit breaks besteht sondern einfach alles sein kann. Das ist halt Death Metal und hat ne ganz andere Zielgruppe. Als Corler muss man kein Death Metal mögen und auch nicht umgekehrt. Man kann aber auch wie ich beides mögen. Ich hab halt schon mit 14 Deathmetal gehört und da gab es noch kein Deathcore. Die erste Deathcore Band die ich dann gehört habe war All Shall Perish und die Band hatte mich einfach eigenommen. Breakdowns waren für mich was neues und haben eine derartige Energie in mir ausgelöst, das ich nur noch abgehen wollte. Seitdem steh ich total auf das Genre. Kein Grund aber alles schlecht zu reden. Ist jetzt allgemeines Gerede von mir und nicht auf dich bezogen falls du das denken solltest 🙂 Ich kenne dich ja nicht und weiß nicht was du hörst usw und wie deine Meinung gegenüber anderer Musikrichtungen ist. Ich bin froh wenn es Leute gibt die alle Arten von Musik hören die nicht extremst kommerziell ist, im Radio läuft usw. Ich mag das Individuelle. Egal ob jemand anspruchsvollen Hiphop hört wie Umse, Huss und Hodn, Amewu usw oder guten GOA wie die alten Shiva Chandra, Klangtherapie usw. Man sollte froh sein über die Vielfalt und nicht labern wie kacke andere Musik ist. Bisher hat mir Deathcore zumindest am meisten Spaß gemacht auf den Drums zu Spielen durch die coolen Double Bass patterns. Sowas gibt nur im Core, sonst nirgends. Schlagzeugmässig auf jeden Fall eine Erweiterung zum normalen Deathmetal. Aber ich schweife ab sorry xD Schönen Tag noch mit der ganzen schönen Musik die es gibt 🙂

  5. sickestbreed sagt:

    @ metal-maniac.

    habs auch einmal kurz gegoogled und ich liege nicht falsch. auch wenns da jetzt um black metaler geht aber im DM Bereich hab ich in der Vergangenheit oft die selben Dinge „gelesen“ in Foren und Kommentaren halt. https://noisey.vice.com/de/article/warum-sind-black-metal-fans-so-elitare-arschlocher

    1. metal-maniac sagt:

      Die Black Metal-Szene da jetzt als Maßstab ansetzen? Wenn du dich wirklich mal mit der Szene bzw. der Metal-Szene im Generellen auseinandersetzt wirst du selbst feststellen, dass der Vergleich ziemlich daneben ist. Vor allem wenn man als Begründung einen Vice-Artikel (Bild-Zeitungs-Niveau) bringt.
      Dass es viel zu viel Elitarismus speziell in der Metal-Szene gibt ist kein Geheimnis. Allerdings nicht nur da. Schau dir mal die Kommentare unter dem Video zu „heads will hang“ an wenn wir schon dabei sind (insert bashing of random other deathcore-band).
      Das führt jetzt aber alles viel zu weit vom eigentlichen Thema weg, nämlich der fit for an autopsy-Platte. Von daher over and out.

      1. sickestbreed sagt:

        Da geb ich dir recht, ist offtopic 🙂 Das waren halt nur meine Erfahrungen und den Vice Artikel hatte ich nur gepostet weils meine Erfahrungen allgemein mit der Metalszene wiederspiegelt, befasse mich sonst mit Vice auch garnicht. War nur was google mir als erstes ausspuckte. Will damit auch eigentlich keinen angreifen. Bin selber Metaller/corler whatever. Aber ich mag auch andere Sachen und Stelle nix als nonplusultra der Musik hin. Bin halt breit gefächerter unterwegs. Aber extreme Metalrichtungen und Core gefällt mir halt am besten da ich selber auch drums zocke und mir diese Richtungen einfach am meisten Spaß machen 🙂 So over and out bevor das hier noch weiter offtopic wird xD btw: sehe fast nur Suicide Silence bashings aber nicht explizit gegen andere Musikrichtungen, eher wieder Bashings gegen Deathcore wie Gojira ripoff usw. Aber naja 🙂 Muss man halt leben

  6. sickestbreed sagt:

    falls hier noch jemand schaut, hört euch UNBEDINGT die neue Shadow of Intent an. Das ist wohl das beste Deathcore Album seit langem und zerfetzt auch locker Lorna Shore, Fit for an Autopsy usw :). Das ist wohl dann das neue Deathcore level 🙂 Leute die auf Melodic Death stehen sollten auch mal reinhören. Das ist echt der Hammer. Hoffe hier kommt noch eine Review 😀

    https://www.youtube.com/watch?v=hgaUi3f2vrs

  7. intensiverMusikhörer sagt:

    Nach genau zwei Monaten nach Veröffentlichung dieser Platte möchte ich auch meinen Senf dazu geben.
    Für mich ist es definitv eine 10. Warum? Weil darum! So fertig!!! 😉 Na gut, ich liefere euch meine Sicht auf die Dinge:

    Ich höre nicht, wenn eine Gitarre tiefer als normal gestimmt ist. Ich weiß nicht was Blastbeats und Double Bass Passagen sind. Ich habe kein Interesse am Genre. Ich bin halt eben kein Profi im Musikgeschäft. Ich würde mich einfach als intensiven Musikhörer bezeichnen. Dementsprechend unterscheiden sich meine Kriterien.
    Wenn ich mich nun dabei ertappe, dass ich eine Platte, wie die hier bewertete, zum x-ten Mal anschmeiße um die nächsten drei Durchläufe zu starten, dann ist es mit Sicherheit ein Garant für mein Top-Album 2017. Wohl bemerkt, die ganze Platte, nicht nur einzelne Songs. Ein weiteres „ungewöhnliches“ Kriterium, was für mich wichtig ist, eignet sie sich zum Joggen? Pusht sie einen? Hier auch definitiv ja. Diese Platte hilft einem die letzten Reserven dem Körper zu entlocken.

    Black/Death/Hardcore/Punk… alles nur Bezeichnungen um dem Menschen eine Orientierung zu geben. Am Ende entscheidet sowieso der Hörer vor der Anlage und nicht der Rezensent, ob es einem gefällt oder nicht. Letztendlich, wenn Jemandem etwas gefällt, wird dieser auch grundsätzlich eine bessere Bewertung abgeben. Ein Mensch kann nicht objektiv sein!!! Erst wenn es eine Richtlinie/Norm gibt, wie man Platten bewertet á la 20 Double Bass Passagen gibt es 3 Punkte pro Double Bass zur Gesamtwertung, bei 55 Blastbeats pro Blastbeat 10 Punkte. Gesamt 610. 610 – 650 muss die Wertung 8 von 10 sein.

    Fazit: Habt euch lieb! Egal welches Genre. Alles ist geil, solange es einem gefällt. 🙂

    10/10
  8. Alien sagt:

    Eine logische Weiterentwicklung zu dem Vorgänger „Absolute Hope Absolute Hell“. Man sieht die Band erwachsen werden – sehr schön. Von der ersten bis zur aktuellen CD ist von Album zu Album eine große Weiterentwicklung zu verzeichnen.

    Nachdem nun eine ganze Weile seit dem Release vergangen ist, kann ich mitlerweile sagen: jo, das ist ein geniales Album.
    Kein Einheitsbrei-Deathcore, vielmehr moderner Death Metal (diese Band wird wohl kaum Fans klassichen Death Metals ansprechen; dennoch muss man zugeben, dass es ich bei dieser CD um Death Metal und nicht um Deathcore handelt).
    Die Band strotzt auf ihrem aktuellen Werk wieder vor Abwechslung: semi-cleaner Refrain in dem malmenden „Heads Will Hang“, fette Groove-Parts in „Iron Moon“, ruhige Momente wie in „When The Bulbs Burn Out“ und „Empty Still“,…
    Des Weitern haben alle Musiker nochl eine Schippe an Können draufgelegt – man sieht und hört eine sich weiterentwickelnde Band! Auch kommt der Band zu Gute, dass sie einen erfahren Produzenten in ihren eigenen Reihen haben. Der Sound ist druckvoll, dennoch organisch und allen Instrumenten wird genug Raum eingeräumt, sodass alle Aspekte der Musik perfekt zur Geltung kommen. Der Sound drückt massiv dennoch gezielt aus den Boxen.

    Auch der Test der Zeit zeigt mir, dass das Album auf Dauer nicht langweilig wird. Jeder Song hat einen anderen Aufhänger, der den Song zu etwas Besonderem macht. Da bin ich schon auf die nächsten Veröffentlichungen dieser genialen Band gespannt. Weiter so!

    Ich gebe dieser CD 9 von 10 Punkten. Warum nicht die volle Punktzahl nach all dem Lob? Weil mir „Absolute Hope Absolute Hope“ einen Ticken besser gefällt 😉

    9/10
  9. FRAI sagt:

    Nach „Deathcore“ hört sich FfaA nicht wirklich an. Keine Frage.
    Auch der immer wieder lächerlich debattierte Untergang des Genres (wo ich diese Band nicht zuzähle) nervt. Genügend Bands haben gezeigt, wie umfangreich und belebend diese Musik sein kann. Sei es im Hintergrund Symphonic, neue Techniken bei den Vocals, Djent-Elemente, langsamer Takt etc..

    Das Album ist für mich grundsolide, mehr nicht. Sehr gut produziert, gut geschrieben. Ich höre es mir immer wieder mal nebenbei an. Mir fehlt die Abwechslung, da zu oft dieselben Elemente der einzelnen Instrumente zu hören sind. Auch kommen mir zu oft Breaks vor, um direkt danach wieder gewohnt draufzuhauen, was künstliche Härte vermitteln soll. So wirkt es jedenfalls auf mich.

    Außer Black Mammoth (was wohl der kompletteste Song ist), Heads Will Hang, When The Bulbs Burn Out (dieser Stil steht ihnen am Besten) und Emtpy Stil und das Ende von Spiral, gibt es relativ wenig abwechslungsreiche Lichtblicke im Album.

    10 Punkte zu verleihen, ist eher unprofessionell.
    Und ja, es gibt zahlreiche andere Bands, die belebend wirken. Dazu zähle ich FfaA nicht oben mit.

    6/10