Forefather - Last Of The Line

Review

Länger als ein halbes Jahr hat es gedauert, bis FOREFATHER ihren ursprünglich für Dezember 2011 angekündigten Output nach Deutschland bringen konnten. Dass sie es endlich geschafft haben, ist ein Grund zur Freude für alle angehenden Wikinger und Angelsachsen, denn mit „Last Of The Line“ legt das aus den Herren Athelstan und Wulfstan (beide Ex-FOLKEARTH) bestehende Duo ein beachtenswertes Album voller energetischer Pagan Metal-Songs vor.

Die Engländer scheinen sich ihrer Sache sehr sicher, das stellt schon der am Anfang der Platte platzierte Titeltrack eindrucksvoll unter Beweis. Mit nordischen Gitarrenleads, viel Doublebass und einem gelungenen Wechselspiel aus fiesem Gekeife und hymnischem Männergesang nimmt der ein wenig an MITHOTYN erinnernde Song sofort Fahrt auf und vereint bereits einige der Stärken der Platte miteinander. FOREFATHER singen vom ruhmreichen Weg in die Schlacht, die Musik lässt im Kopf die dazu passenden Bilder von einer auf Drachenbooten in See stechenden Wikingerhorde entstehen. „Chorus Of Steel“ ist in Tempo und Rhythmus nahezu eine Fortsetzung des vorherigen Titels, auf klaren Gesang wird hier aber verzichtet, die Gitarrenmelodie im Refrain erinnert ein wenig an AMON AMARTH. Kämpferisch schreitet der Track voran und wird zum Ende hin sogar noch etwas breiter und epischer. In „Up High“ wird dann zum ersten Mal das Tempo herausgenommen und atmosphärische, bedächtigere Klänge treten in den Vordergrund.

Im Prinzip könnte man sich jedes einzelne Stück herausgreifen und als beispielhaft beschreiben, denn bis auf ein bis zwei winzige Aussetzer bewegt sich die Musik auf einem konstant hohen Level. FOREFATHER spielen sehr organischen Pagan Metal, bei dem nicht volkstümliche Flöten, Geigen oder Dudelsäcke, sondern die Gitarren den Ton angeben. Dabei vermischen sie gekonnt Elemente aus Black und Death Metal mit hymnischen, folkigen Melodien. Hier dominiert keine einzelne Stilrichtung die anderen, alle Einflüsse werden gebündelt und zu einer einzigen, mitreißenden Einheit verschmolzen. Sowohl Abwechslung als auch Qualität sind dabei garantiert. Die Kompositionen sind nicht so ausschweifend und weitläufig wie z.B. bei den Genrekollegen MOONSORROW, sondern kurz und kraftvoll auf den Punkt geschrieben. Das größte Manko der Platte stellt noch die Produktion dar, die hin und wieder etwas kraftlos erscheint, insbesondere der Gesang wirkt manchmal zu leise abgemischt. Das schmälert den Hörgenuss zwar nicht maßgeblich, ist aber ein technischer Fauxpas, der solch alten Hasen eigentlich nicht unterlaufen sollte.

Nichtsdestotrotz ist „Last Of The Line“ für mich das erste Pagan Metal Highlight des Jahres und allen Fans von Bands wie THYRFING, MITHOTYN oder ähnlichen wärmstens zu empfehlen.

15.07.2012

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