Forever In Combat - Divide To Unite

Review

FOREVER IN COMBAT decken mit „Divide To Unite“ die komplette Palette des Modern Metal ab. Leicht gepitchte Stimmen eskalieren in poppigen bis zuckrigen Refrains und zwischendurch pflügen richtig heftige Riffs und brachialer Gesang immer wieder alles um. FOREVER IN COMBAT kombinieren die unterschiedlichen Elemente sinnvoll und streckenweise sogar äußerst ansprechend, was die knapp 40 Minuten Spielzeit recht kurzweilig hält.

FOREVER IN COMBAT bieten mehr Peitsche, als Zuckerbrot

Zuckerbrot gibt es auch nur dann, wenn es passt und in der übrigen Zeit regiert überwiegend die Peitsche. Darüber hinaus schaffen FOREVER IN COMBAT einige Widerhaken zu platzieren, geben sich besonders viel Mühe mit stimmungsvollen Interludes und elektronischem Feinschliff. Halbballaden wie „Waves“ wirken dadurch nicht übertrieben kitschig, sondern modern und aufrichtig emotional. Der Klargesang ist Geschmackssache, entgleist streckenweise etwas wehleidig und wirft manchmal die Frage auf, ob und falls ja warum, hier nachgeholfen wurde („Home“). „Lucid Dreams (feat. Denis Stoff)“ startet heftig, ein groovendes Riff wirbelt in den Song und quietschende Gitarren stützen den Druck. Den warmen Gesang mag man zuerst als störend empfinden, letztendlich ist es ist diesem und weiteren Fällen genau dieser Bruch, der dem Song Profil gibt.

Die Band verlässt sich nicht auf Schema F

Besonders die Gitarrenfraktion sorgt dafür, dass FOREVER IN COMBAT an Wertigkeit gewinnen. Wenig Stangenware und einige richtig gute Soli haben sich auf „Divide To Unite“ geschlichen. Auch der Drummer lässt sich nicht lumpen und trägt die Verantwortung dafür, dass Lieder wie das ruhig startende „Remember“ eben nicht so dröge klingen, weil im Hintergrund die Sticks kreativ fliegen. Eben dieser Song ist auch ein gutes Beispiel dafür, dass FOREVER IN COMBAT an der Entwicklung ihrer Songs interessiert sind. Man hört deutlich, dass die Band sich bei den Kompositionen etwas gedacht hat und eben kein 08/15-Schema zocken, sondern Musik und Text in Einklang bringen will. Auch der Albumtitel „Divide To Unite“ gewinnt an Bedeutung, wenn man weiß, dass FOREVER IN COMBAT in Deutschland, Schweden und Dubai wohnen, was die Proben und Absprachen etwas schwieriger machen dürfte.

Die Punktzahl hat zwar leichte Tendenz nach oben, aber letztendlich reicht all die Mühe und Sorgfalt (noch) nicht aus, um den Hörer langfristig bei Stange zu halten. Klargesang und Synthies sind Plus und gleichzeitig Minus in puncto Qualität. Plus, da sie dafür sorgen, dass die Band breiter aufgestellt ist. Minus, da es die gute Basis häufig aufweicht und dafür sorgt, dass das Ergebnis zu seicht und seifig klingt. FOREVER IN COMBAT hinterlassen mit „Divide To Unite“ aber den hoffnungsvollen Eindruck, dass sich hier aufrichtige Musiker zum Ausdruck bringen wollen und eben keine weitere Kapelle, die nur weil es cool ist, am Startblock Aufstellung nimmt.

24.09.2016

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