Formalin - Bodyminding

Review

„Wie vertont man eine Stadt?“ – dieser Frage hat sich das Berliner Duo FORMALIN auf seinem Erstlingswerk „Bodyminding“ intensiv gewidmet. Um die musikalischen Antworten des androgyn wirkenden Duos allerdings tatsächlich beantworten zu können, muss man Berlin wohl intensiver erlebt haben, als im Rahmen einer mehrfach verjährten Studienfahrt.

So muss der inhaltliche Aspekt an dieser Stelle etwas in den Hintergrund rücken, auch wenn FORMALIN stets damit spielen und ihre Musik als „Berlin City Industrial“ bezeichnen. Die insgesamt zwöf Songs des Albums lassen sich zunächst schwer in eine bestimmte Kategorie einordnen, es wird jedoch zumindest schnell klar, dass FORMALIN nicht in der „Weichspüler-Abteilung“ einzuordnen sind. Vielmehr präsentiert sich das Duo um Frontmann Tominous recht sperrig und ungeschliffen. Wer auf der unermüdlichen Suche nach Melodien ist, dürfte auf „Bodyminding“ einiges zu suchen haben, ohne am Ende wirklich etwas zu finden. Eingängigkeit steht nicht unbedingt auf dem Programm der Berliner, vielmehr dominieren unterkühlte und sperrige Sounds nicht nur den Auftakt der Scheibe („Fallout“, „Yuppiescum“, My Fetish“).

FORMALIN klingen im Rahmen eigentlich aller zwölf Songs auf der einen Seite wie eine angestaubte EBM-Band, gleichzeitig aber auch modern, „funky“ und leicht abgedreht – vielleicht klingt das Duo eben einfach nach „Berlin“. An dieser Tatsache dürften sich die Geister dann auch durchaus scheiden, denn was für die einen außergewöhnlicher, leicht abgedrehter & clubtauglich-glamouröser Elektro mit einer ordentlicher Brise Old-School ist, stellt für manch anderen vielleicht einfach nur langweiligen und völlig unmelodischen Platt-Elektro ohne jegliche Besonderheiten dar. Für die letztgenannten dürfte das düstere und an :WUMSPCUT: erinnernde „Deliverance“ den einzig wirklichen Höhepunkt darstellen, da FORMALIN es hier mit melodischen Synthflächen schaffen, etwas Atmosphäre in ihren Sound zu bringen.

„Bodyminding“ dürfte meiner Einschätzung nach wenig Spielraum zulassen – entweder man findet die Scheibe durchweg gelungen oder man kann mehr oder weniger rein garnichts mit ihr anfangen. Vorheriges Antesten schadet somit wirklich nicht – das Urteil über das Album dürfte sich nach den ersten paar Tracks dann auch umgehend manifestieren.

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23.11.2010

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