Fuoco Fatuo - The Viper Slithers In The Ashes Of What Remains

Review

Der Name FUOCO FATUO bedeutet soviel wie „Irrlicht“, und damit hat sich dieses italienische Doom-Metal-Trio einen äußerst passenden Namen verpasst: Wenn es innerhalb dieser klanggwordenen Schwärze und Trostlosigkeit überhaupt so etwas wie Licht gibt, dann ist es nicht mehr als eine kaum wahrnehmbare und schwach flackernde Erscheinung. FUOCO FATUO spielen Doom Metal, den man aufgrund seiner extremen Ausprägung wahlweise als Funeral Doom oder als Ultra-Doom bezeichnen kann – und beides passt wie der Sarg in die Grube.

FUOCO FATUO schaffen es auf ihrem Debütalbum „The Viper Slithers In The Ashes Of What Remains“, die gewählten Mittel komplett auszureizen: Durch die Dreierbesetzung baut alles auf der Grundlage von Schlagzeug, Baß, Gitarre und abgrundtiefem Grunzgesang auf, doch welch abgründige Hörerlebnisse die Herrschaften damit erschaffen, ist schon beeindruckend. So richtig viel passiert auf „The Viper Slithers In The Ashes Of What Remains“ eigentlich nicht – beispielsweise schrammelt die Gitarre zumeist bei trägen Griffbrettverschiebungen vor sich hin. Bei den extrem langsamen und langgezogenen Passagen und Breaks bleibt man als Hörer aber immer in Spannung, welchen Schlag oder welches Drumfill der Schlagzeuger wohl als nächstes setzt. OBITUARY hatten mit „The End Complete“ in einem anderen Bereich ja einst vorexerziert, wie so etwas funktionieren kann.

„The Viper Slithers In The Ashes Of What Remains“ ist ein schwerer und düsterer Brocken – vor allem durch den Sound, der durch das Zusammenspiel des Grunzgesangs, der Gitarren und des dumpfen Basses fühlbar ist und in der Magengegend wummert. Die Italiener schaffen es außerdem, den Hörer über die gesamte Spielzeit bei der Stange zu halten – durch anziehendes Tempo („Inner Isolation In A Sea Of Mist“), enervierendes Riffing („Eternal Transcendence Into Nothing“) oder simple Schlagzeugeffekte, wie einzelne Schläge aufs Ride-Becken („Ancestral Devouring Anxiety“).

FUOCO FATUO haben also mit begrenzten (aber völlig ausreichenden) Mitteln ein beeindruckendes Doom-Metal-Erlebnis erschaffen. „The Viper Slithers In The Ashes Of What Remains“ ist vertonte Trostlosigkeit und gleicht einem Begräbnis mit Aussicht auf völlige Leere und ein absolutes Ende.

22.02.2014

- Dreaming in Red -

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