Gang Loco - No Better Tomorrow

Review

Einigen dürfte GANG LOCO noch in Verbindung mit dem vor knapp drei Jahren erschienenen RUNNING WILD Tribute-Album „The Revivalry – A Tribute to Running Wild“ ein Begriff sein, für welches die Band eine punkig-angehauchte, leicht alternative Version von „Branded And Exiled“ beisteuerte und damit durchweg begeisterte. Seitdem ist eine lange Zeit ins Land gezogen und obwohl das Debüt-Album schon länger angekündigt war, ließen sich die Hamburger nicht hetzen und feilten weiterhin besonnen an „No Better Tomorrow“, das jetzt tatsächlich das Licht der Welt erblickt.

Dabei nennen die vier Desperados, wie sie sich selbst beschreiben, ihren Sound „Loco Metal“ – eine Mischung aus Heavy Metal, Punk, Siebziger Glam- und Progressive Rock mit Einflüssen aus Italo Western- und Horrorfilm-Soundtracks. Was dabei herauskommt, ist ein Gemenge aus Härte, Melodie und Düsternis mit extrem eingängigen, fast schon poppigen Refrains.

Doch die vier Jungs von der Waterkant ziehen ihr Ding mit Leib und Seele durch, ohne auch nur einen Millimeter nach irgendwelchen Trends zu schielen, und genau das muß man der Band auch zugute halten. Denn diese Scheibe lässt sich wunderbar an einem Stück hören. Dabei sind die Songs allerdings oft viel zu straight gehalten und es gibt nur wenig Breaks und eigenständige Finessen zu bestaunen wie zum Beispiel bei „Return To Heaven“ im letzten Drittel, als nach einem ungestümen und erstklassig vorgetragenen Gitarrensolo das Tempo gedrosselt wird und letztendlich wieder im ursprünglichen Refrain und seinem Anfangstempo mündet. Aber natürlich sind auch Songs wie der flotte Opener „Waiting“, das stellenweise im Nu Metal angesiedelte „Look Into My Eyes“, das düstere und aggressiv vorgetragene „School Wars“ oder die mit Sounds aus Italo Western angereicherte, herrlich groovende Ballade „Bad Mojo“, bei dem Sänger Gale Anderson wahre Gesangeskünste zelebriert, ein wahrer Hörgenuß. Auch das DEPECHE MODE-Cover „It’s No Good“ ist unglaublich gut umgesetzt und erstrahlt auf „No Better Tomorrow“ als eine wunderbar fetzige Punk-Rock-Nummer.

GANG LOCO legt mit „No Better Tomorrow“ ein Album vor, das zu einem Großteil zwar nicht wirklich vor Originalität strotzt und sich stark an den Achtzigern orientiert, dafür aber ein superbes Brett an mitreißenden Old-School-Heavy-Metal-Songs auf Lager hat, das sowohl gleichermaßen Fans von Heavy- und Power Metal als auch von progressiveren oder punkigen Sounds begeistern sollte.

Übrigens: Nach der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Splatterfilm-Regisseur Andreas Schnaas für den GANG LOCO zu der Vertonung seines letzten Films „Goblet Of Gore“ den Titeltrack und mehrere Songs beisteuerte, kam es 2007 zu einer erneuten Zusammenarbeit für den Zombieactionfilm „Don’t Wake The Dead“, der in diesem Jahr erscheinen wird. Hierfür steuerte die Band nicht nur die Filmmusik bei, sondern stand gleichermaßen auch als degenerierte Zombieband vor der Kamera!

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20.01.2008

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