Godyva - Planetarium

Review

Schaut man sich einmal andere Trends innerhalb des Metals an, dann zeigt sich klar und deutlich, dass sie in der Regel so an die zwei bis drei Jahre Bestand haben und dann nach und nach verschwinden. Es gibt zwar weiterhin ein paar Bands, die sich dem jeweiligen Stil noch widmen, die meisten schwenken ihr Fähnlein aber wieder in eine andere Richtung. Dies war bei Melodic-Black-Metal so, fängt beim Metalcore langsam an und wird auch der Pagan Welle nicht anders ergehen.
Lediglich eine Richtung hält sich hartnäckig und bringt immer wieder neue, meist unnötige Bands hervor: Gothic Metal mit weiblichem Gesang.

Beinah keine Promowelle vergeht in der ich nicht mindestens eine Platte aus diesem Genre bekomme. Neben dem ähnlichen musikalischen Hintergrund gibt es eine weitere Gemeinsamkeit- sie klingen fast alle gleich. Auch GODYVA aus Italien machen da keine Ausnahme und bemühen sich scheinbar erst gar nicht ein wenig frischen Wind in diese Szene zu bringen, um den Geruch von Verwesung und Alltäglichkeit zu vertreiben.

Sängerin Lady Godyva trällert im Vordergrund, mal weinerlich zart, mal kraftvoll selbstbewusst und macht dabei an sich keinen schlechten Eindruck. Natürlich ist ihr Gesang nicht wirklich besonders und schafft es auch nicht den Italienern ein eigenes Gesicht zu geben, aber immerhin beherrscht sie ihr Handwerk. Wie so oft bei diesen Bands stehen die restlichen Musiker eher im Hintergrund und das nicht nur auf den Promofotos sondern auch auf der CD. Die Gitarren spielen ihre 0815 Riffs in der hinteren Reihe, bieten dabei die eben genretypische etwas tiefere Spielweise und streuen hin und wieder mal ein Solo ein. Die Drums bedienen sich auch der ruhigeren Motive und wirken eher als Anhängsel anstatt echte Akzente zu setzen. Lediglich das Keyboard, wie sollte es anders sein, wirkt annähernd gleichberechtigt mit den Vocals und hat somit viele Freiheiten die Songs mit entweder kitschigen Streichersounds oder pseudofuturistschen Industrialsounds zuzukleistern.

Hängen bleibt von dem ganzen Album dann dementsprechend wenig, weder Gesang noch Instrumentalfraktion vermag wirkliche Akzente zu setzen und somit bleibt nichts weiter übrig als ein weiteres Gothic-Metal-Werk, das nimmersatte Fans eventuell befriedigen dürfte, seiner Zeit aber mehr als ein paar Schritte hinterherläuft.

07.05.2008

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