Gone Til Winter - Gone Til Winter
Jessica 
19Na sowas. Noch immer wie Pilze aus dem Boden schießen Bands, die sich im Female-fronted Gothic Rock heimisch fühlen, darunter auch GONE TIL WINTER aus Manchester, die mit ihrer selbstbetitelten EP versuchen, sich ein eigenes Plätzchen im ohnehin schon überfüllten Genre zu sichern.
Das klappt aber nur bedingt: Musikalisch ist die EP zwar solide, geht teils in Richtung Alternative Rock, bietet aber keine wirklich neuen oder überraschenden Songstrukturen. Nichtsdestotrotz gehen einige Songs wie der Opener “Constant Retreat“ oder die Vorabsingle “Hear Me“ mit ihren Tempowechseln, netten Melodien und Keyboardklängen gut ins Ohr. Man fühlt sich zwar teilweise arg an Bands wie EVANESCENCE erinnert, aber was soll’s.
Doch der wirkliche Knackpunkt liegt meiner Ansicht nach bei Sängerin und Frontdame Talena, deren Gesang leider zu gekünstelt und bemüht wirkt, außerdem fehlt fast gänzlich die Abwechslung und die teils sehr lang gezogenen Töne nerven ziemlich (v.a. im letzten Stück “Nameless Cry“ oder auch in “Ultimate Reality“).
Des Weiteren versucht sie vermutlich, Emotionen zu transportieren, doch hier fehlt das aufrichtig Leidende beispielweise einer Amy Lee; es klingt ebenfalls ziemlich künstlich.
Schlecht ist Talenas Stimme nicht, und es finden sich auch einige gute Melodien, aber eine andere Art zu singen stünde ihr wohl besser.
Bei GONE TIL WINTER handelt es sich also erneut um eine Gothic Rock-Band mit Frauengesang, die vor allem aufgrund letzterem noch im Durchschnittssumpf versinkt. Der Hörer verliert eben dadurch schnell das Interesse an der Scheibe, dass kaum echte Gefühle vermittelt werden. Arbeitet man allerdings noch am Gesang und an der Eigenständigkeit, könnte aus GONE TIL WINTER etwas werden.
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