Grant National - Double Black

Review

Aufgepasst, angeschnallt und ab dafür: GRANT NATIONAL nehmen euch auf ihrem dritten Album „Double Black“ mit auf einen halsbrecherischen Roadtrip. Das Kölner Trio gibt dabei ordentlich Gas und brettert auf den zehn Tracks der Platte über den Doom-Highway, direkt durch den schmatzenden Sludge-Sumpf. Die Album-Fahrtzeit von einer Dreiviertelstunde spielt sich dabei fast ausnahmslos auf der Überholspur ab und würde in Sachen Tempo bei einer Verkehrskontrolle garantiert für Ärger sorgen. Für das Ergebnis gibt es zum Glück keine Punkte in Flensburg, dafür aber garantiert in unserer Review!

Vollgas von Anfang an

Die Fahrt beginnt mit dem Opener „Hit L.A.“ und erinnert mit seinem stampfenden Anfangsriff an die Genre-Großmeister von BLACK SABBATH. Bereits beim ersten Song wird die Fahrtrichtung schnell klar: schwere Riffs, stampfende Drums und eine durch und durch düstere Atmosphäre. Bis zum fünften und titelgebenden Track sticht aber zunächst keiner der Songs wirklich hervor. Angesichts des Gesamtkonzepts des Albums stört das jedoch nur wenig, denn das Zusammenspiel von harten Noiserock-Parts, vergleichsweise eingängigen Melodien und dem für das Album typischen Dampfwalzen-Sound überzeugt beinahe durchgehend. Der angesprochene Titeltrack allerdings ist ganz klar der Höhepunkt der Platte. Er groovt, rockt, stampft und überrascht mit einem plötzlichen, etwas kurzen, aber absolut mitreißenden Instrumental-Part à la (neuere) MASTODON. Bitte mehr davon!

Genauso überraschend ist vermutlich das Akustik-Intro auf dem nachfolgenden Song „Toe Knee“. Doch wer glaubt, dass die Jungs nun einen Gang runterschalten, hat sich gewaltig geirrt. Der Akustik-Einlage folgt nämlich der mit Abstand brutalste Part auf dem ganzen Album, welcher ohne weiteres auch in extremeren Stilrichtungen funktionieren würde. Danach geht der Trip schnörkellos und ohne große Umwege weiter, und findet schließlich mit „The Warlord“ und „RK VI“ einen würdigen Abschluss. Ersterer Track ist zwar nicht mehr so schmutzig wie der Anfang des Albums, besticht dafür aber dank wilder Rock-’n‘-Roll-Attitüde und mit zwei mindestens genauso rockenden Soli. Der zehnte und abschließende Song gibt nochmals alles und beweist, dass für das nordrhein-westfälische Dreiergespann Facettenreichtum definitiv kein Fremdwort ist.

Eine Dreiviertelstunde Fahrvergnügen

„Double Black“ ist fraglos ein Vollgas-Album, welches ganz ohne Boxenstop auskommt. Mit dem Genre-Mix aus Doom, Stoner, Sludge, Noise und einer Portion Rock ’n‘ Roll kommen GRANT NATIONAL auf alle Fälle am Ziel an. Besonders zu Beginn des Albums hättedie Band mit Sicherheit noch abwechslungsreicher agieren können, doch spätestens ab dem Titeltrack agiert die Scheibe auf mehr als solidem Niveau. Die Platte behält ihren Fahrtwind dabei stetig bei – und ist mit Sicherheit mehr als nur ein Geheimtipp.

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22.11.2017

Der metal.de Serviervorschlag

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