Grobschnitt - Ballermann

Review

Das zweite GROBSCHNITT-Album „Ballermann“ erschien 1974 und hatte seinen Titel ja bekanntlich von einem der Band-Roadies geliehen (und nicht von der erst später berühmt gewordenen mallorquinischen Partymeile). Musikalisch ging die Band aus Hagen den Weg weiter, den sie mit dem selbstbetitelten Debütalbum zwei Jahre zuvor gegangen waren: Das war weit angelegter Progressive Rock beziehungsweise Krautrock, der auch auf Platte einige der live eingestreuten Klamaukpassagen enthielt.

„Ballermann“ ist weit angelegter Progressive Rock

Auf „Ballermann“ war dies vor allem die dem Opener „Sahara“ vorangestellte Begrüßung „Hello My Dear Friends“, das OTTOs „English For Runaways“ vorwegnahm und insofern befremdlich wirkt, als die eigentlichen Stücke durchaus enstzunehmen waren (und sind). Das eingängige „Sahara“ spielt mit Klischees über Afrika (und Ali Baba) und ist insgesamt orientalisch angehaucht. Das magische „Nickelodeon“ wiederum fährt schwere Orgelklänge und ein immer weiter moduliertes Gitarrenthema auf. „Drummer’s Dream“ dagegen ist ein verträumter Song mit sanftem, zweistimmigem Gesang.

„Morning Song“ beginnt hingegen mit einem nöligen Gitarrenthema, entwickelt sich aber durch die schöne Gesangslinie doch noch zu einem schicken Song. „Magic Train“ geht den umgekehrten Weg und lässt nach dem tollen Klavierintro etwas nach. Aber das ist sowieso nur der Auftakt zum auf Vinyl zweigeteilten halbstündigen Song „Solar Music“. Das Stück darf auf keinem Konzert fehlen und wurde auf Konzerten gerne auch schon mal auf eine Stunde Spielzeit gedehnt und zeigt alle Facetten der Band – von spacigen Passagen über gekonnte Improvisationen bis hin zu Show-Interludien.

„Solar Music“ darf auf keinem Konzert fehlen

„Ballermann“ wird nun im Rahmen der großangelegten „Black & White“-Serie neu aufgelegt. Da das Album von vornherein als Doppelalbum angelegt war, gibt es hier lediglich die beiden remasterten Scheiben auf schwarzem beziehungsweise weißem Vinyl, jedoch keine Bonustracks. Dafür ist die Aufmachung wieder einmal äußerst liebevoll und umfassend: Beide Alben stecken in einer Gatefold-Hülle, und dazu gibt es großformatige Einleger mit Fotos, Zeitungsausschnitten und Liner-Notes. Abgerundet wird das Set durch einen Download, so dass man das Album auch unterwegs in bester Qualität hören kann.

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16.10.2017

- Dreaming in Red -

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