Groove Therapist - Mr. Funker The Myth

Review

Wow! GROOVE THERAPIST aus Athen liefern mit „Mr. Funker The Myth“ nicht nur ihr Debüt ab, nein, es handelt sich dabei auch noch um eine progressive Rockoper, die sich musikalisch einerseits natürlich an den Klassikern orientiert, andererseits aber auch Einflüsse von DREAM THEATER, MUSE und PORCUPINE TREE erkennen lässt. Große Ambitionen für eine Band, die gerade erst ihren Jungfernflug hinlegt, und doch macht das Quintett eine geradezu erschreckend gute Figur dabei.

Die Geschichte, die auf „Mr. Funker The Myth“ erzählt wird und die von der Band selbst geschrieben worden ist, handelt vom korrupten Bürgermeister einer kleinen Gemeinde, der unter anderem ein Waisenhaus regelmäßig ausnimmt, bis ihm der mysteriöse Mr. Funker begegnet und ihn mit seinen Verfehlungen konfrontiert. Eine schöne, ambitionierte Geschichte, die sich GROOVE THERAPIST da ausgedacht haben, leider ist der Twist am Ende der Geschichte etwas hanebüchen und das Ende selbst wirkt so, als hätte die Band nach einem Weg gesucht, um die Geschichte rechtzeitig zu Ende zu bringen.

In musikalischer Hinsicht gibt es auf „Mr. Funker The Myth“ ebenfalls viel zu entdecken. So bieten GROOVE THERAPIST neben klassisch angehauchtem Prog und Art Rock zum Teil extrem funkige („Mr. Funker“) oder endlos groovende Passagen („Drop D.“). Der Gesang wird größtenteils von Haris Lolos beigesteuert, der mit seinem rotzig rockigen Organ zu überzeugen weiß und dabei eine Menge Soul in seine Performance einfließen lässt. Zu gegebenen Zeiten ist aber auch weiblicher Gesang zu hören, meist dann, wenn der Charakter Little Annie das Wort ergreift. Die Produktion ist gut, hätte aber etwas mehr Druck vertragen können. Gerade in den rockigeren Passagen fällt das auf, dann merkt man, dass dem Sound ein wenig die Wärme fehlt.

Etwas, das GROOVE THERAPIST hingegen wirklich außerordentlich gut hinbekommen haben, ist die Verwebung von Musik und Geschichte. Das Songwriting spiegelt zu jeder Zeit wider, was in den Songs passiert. Keine selbstverständliche Errungenschaft, schon gar nicht für eine Band, die gerade mal ihr Debüt veröffentlicht. Bleibt zu sagen, dass „Mr. Funker The Myth“ ein sehr schönes Album ist, das an einigen, größtenteils kosmetischen Kinderkrankheiten leidet. Abgesehen davon dürften GROOVE THERAPIST hiermit mächtig Staub aufwirbeln, sodass wir gespannt sein können, was die Athener in Zukunft abliefern werden.

13.01.2016

Redakteur für Prog, Death, Grind, Industrial, Rock und albernen Blödsinn.

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