Gwar - Beyond Hell

Review

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Mit GWAR war das bisher ja stets so eine Sache. Während man bei ihren Live-Shows aus dem Grinsen und Mitflippen nicht mehr raus kam, spielte die Musik lediglich eine absolut zweitrangige, fast unwichtige Rolle. Zwar hatten und haben auch GWAR ihre Die-Hard-Anhänger, jedoch kann niemand bestreiten, beim Hören des Namen GWAR zuerst an ihre Kostüme und Live-Show zu denken. Um diesen Zustand zu ändern, haben sie sich kurzerhand Devin Townsend ins Boot geholt, der bei der Produktion ein wenig inspirieren und unter die Arme greifen sollte. Mir war im Vorfeld nicht ganz wohl, als ich davon hörte und mein Unbehagen hat sich nach nun mittlerweile vier kompletten Durchläufen des Albums nicht unbedingt gebessert. Was bieten uns GWAR auf „Beyond Hell“? Eigentlich typische GWAR-Musik, die minderwertig bis mittelqualitativ vor sich hindümpelt und letztendlich vermutlich nur ein wenig Abwechslung in die Live-Gigs der Band bringen wird. Zwar hat Townsend durchaus einen guten Job hingelegt, und an manchen Stellen merkt man eindeutig seine Handschrift, jedoch kann auch er das schwache Songmaterial nicht wirklich retten. Sicherlich ist es so, dass GWAR seit jeher stark polarisieren, jedoch kann man als aufgeschlossener Musikliebhaber durchaus entscheiden ob es hier Qualitätsmaterial zu hören gibt oder nicht.

Nur wer Qualität mit endlos dahin gerifften Midtempo-Songs verbindet und nur einen Hauch an Melodie benötigt, um dicke Eier zu kriegen, der ist mit „Beyond Hell“ sicherlich bestens bedient, wer jedoch (zumindest durchschnittlichen) musikalischen Anspruch benötigt und auch gerne mal die Rübe zur gebotenen Kost schwenkt, der sollte nach wie vor von GWAR seine Flossen lassen. Auf diesem Album passiert einfach nichts, was zum Aufhorchen auffordert oder an dem man zwangsläufig hängen bleibt. Lediglich vereinzelte Parts und Passagen laden dazu ein, ein wenig mit dem Fuß zu wippen oder sich kurz mal an den Sack zu packen und sich bewusst zu werden, was für ein geiler Macker man doch ist, was am Ende aber leider nicht reicht, um auf Dauer glücklich zu werden.

Eigentlich schade, dass es diese Band nie wirklich geschafft hat, an die Oberfläche der Szene zu kriechen, denn mit mangelhaften instrumentalen Fähigkeiten sind GWAR mittlerweile nicht mehr ausgestattet. Ihre künstlerischen Ergüsse sind jedoch leider alles andere als wertvoll. Es reicht einfach nicht, sich ein schales Riff nach dem anderen aus der Nase zu saugen, oder zwischendurch auch mal einen Mitgröhl-Refrain vom Leder zu reißen. Es reicht aber scheinbar auch nicht, einen Devin Townsend ins Studio zu holen, der den Herren GWAR mal ordentlich in die Familienplanung tritt um wirklich das letzte Quäntchen Power aus ihnen herauszulocken. Über das grausame ALICE COOPER-Cover „School’s Out“ will ich dann auch lieber keine Worte mehr verlieren.

Beschränken wir uns also weiterhin auf die unterschiedlichen visuellen Ergüsse, die ihnen Live auf der Bühne nicht selten widerfahren. Diese lohnen sich dafür aber auch wirklich!

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01.11.2006

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