Gwar - Bloody Pit Of Horror

Review

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Da wird sich einer ins Fäustchen lachen. Seit 1985 ist Dave Brockie mit seinen SciFi-Helden von GWAR schon unterwegs, um die Konzertbühnen dieser Welt zu untergraben, und noch immer scheint die Nachfrage nach der fäkalischen Kunst der Amerikaner ungebrochen. Hat es nach dem 2006er-Album „Beyond Hell“ drei Jahre gedauert, bis „Lust In Space“ wieder neue Thrash-Alien-Klänge nach Europa gebracht hat, dürften GWAR im vergangenen Jahr in Feierlaune gewesen sein, steht doch schon knappe zwölf Monate mit „Bloody Pit Of Horror“ schon wieder ein neuer Silberling an. Da stellt sich natürlich eine wichtige Frage: Ein Schnellschuss oder doch die gewohnte GWAR-Keule?

Im Endeffekt von beidem ein bisschen. Wie schon „Lust In Space“ ist auch „Bloody Pit Of Horror“ eine verwegene Mixtur aus Thrash, Punk, Rock und einer Spur Metalcore. Die „Bloody Pit Of Horror“-Quadrologie gleich zu Beginn zeigt am besten, warum dieses Album auf einer Schnittmenge von guten und mäßigen Songs basiert. Während der Opener „Zombies March!“ den erwarteten Thrash-Hammer gleich richtig auspackt und Brockie herrlich ins Mikrofon rotzen darf, ist das darauf folgende „Come The Carnivore“ ein eher langatmiger Abklatsch seiner selbst. Auch „A Gathering Of Gouls“ kann man eher als Intro für das folgende, unglaublich intensive und treibende „Storm Is Coming“ betrachten. Resultat also: Vier Songs, zwei gut, zwei durchschnittlich. Und genau dieser vorgegebene Leitfaden zieht sich durch die restlichen Titel hindurch. Das lyrisch zwar sinnentleerte, aber geil eingespielte „Tick-Tits“ und „Beat You To Death“ vermischen Thrash- und Heavy-Elemente auf gelungene Weise. Auch das live sicher umwerfende „Hail, Genocide!“ lebt diesen gewohnten GWAR-Spirit, eine Mischung aus Headbang- und Mitgrölerlebnis. Während „The Litany Of The Slain“ aufgrund seiner ruhigen Grundstruktur noch gefällt, ist das teils akustisch gespielte „You Are My Meat“ einfach nur langatmig, „KZ Necromancer“ zu uninspiriert und der eigentlich nicht ganz schlechte Rausschmeißer „Sick And Twisted“ wird verständnislos knallhart ausgefaded…

Eine Plus/Minus-Rechnung also, die uns GWARs „Bloody Pit Of Horror“ da auftischt. Im Endeffekt ergibt sich ein wohlgesinnter Entstand von 7:4, was bei einer Spielzeit von nur guten 37 Minuten für die global beliebte Thrash-Institution GWAR einfach zu wenig ist. Der Vorgänger „Lust In Space“ war im Gegensatz zu „Bloody Pit Of Horror“ einfach homogener und auf Anhieb treffender. Schlecht ist vorliegender GWAR-Output aber trotzdem nicht, werden die US-Monster bei ihren Konzerten nämlich mit Sicherheit wieder alles wegpusten, was ihnen in den Weg kommt. Eine Album-Band waren GWAR ja sowieso noch nie…

02.11.2010

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