Hate Eternal - Infernus

Review

HATE ETERNAL trümmern naturgemäß alles in Grund und Boden. Zweifellos sind die Felle der omnipräsente Standort auf der Landkarte der Prügelknaben aus Florida. Offensichtlich hat sich Alleskönner Erik Rutan (Gitarrist, Sänger, Songwriter, Produzent) einen mächtigen Narren an der Kanonenposition gefressen, sodass nahezu jedes Album der Truppe auch auf diesen Faktor bezogen ein besonderes Highlight darstellt. Dabei haben auch schon etliche prominente Gestalten aus der Szene für die Jungs gearbeitet und liefern somit ein buntes Sammelsurium an technisch feinsten Darbietungen, verpackt in wüste Gewaltorgien, deren dezenter Schokoladenkern erst nach mehreren Durchläufen erkennbar wird.

Auch dafür sorgen die Songs aus Rutans Feder allesamt selbst, denn zunächst einmal hinterlassen HATE ETERNAL nichts anderes als verbrannte Asche. Dazu kam, dass der Drumsound auf den Alben “Fury & Flames“ oder “I, Monarch“ derart basslastig war, dass man sich als Hörer allein von dessen Urgewalt schlichtweg zermatscht fühlen durfte. Das hat sich mit dem Neuwerk “Infernus“ ein wenig geändert, klingt das Ganze doch etwas gemäßigter, bzw. nicht mehr mit zusätzlichen Produktionsböllern ausgestattet, was die Platte allerdings in keiner Weise weniger brutal erscheinen lässt. Noch immer agiert das Trio gleich einem Hochgeschwindigkeitszug durch eine höllische Kulisse, bevor erstmals beim Titeltrack ein wenig in die Eisen gegangen wird und auch groovige Elemente zusprechen dürfen.

Das bleibt aber auch auf “Infernus“ die ausgesprochene Ausnahme, denn noch immer verwursten HATE ETERNAL die allerfeinsten Fleischbällchen, wenn sie den Hörer ins Koma prügeln, ihn aber im Laufe dessen mit dezentesten Melodien aus der Hinterhand anästhesieren. Zwar nicht ganz so düster, aber mit ähnlicher Herangehensweise, agieren die Amis oftmals auf einer ähnlichen Spur wie SULPHUR AEON, wobei das sechse Album der Rutan-Truppe auf die ersten Durchläufe noch bedrohlicher, undurchdringlicher und kompromissloser wirkt. Das dürfte im Wesentlichen darin begründet sein, dass die Jungs hier noch so monoton wirkend losmetzeln können, aber auf lange Sicht dennoch immer die Kurve zu einem interessanten, spannungsgeladenen Song bekommen.

Der Weg bis dahin ist alles andere als einfach zu befahrender Teerbeton, sondern erfordert penibelstes Feingefühl, fast schon gleich einer Kalibrierung eines sensiblen Messgerätes. Die kurzen, aber wirksamen Melodieketten, die mosaikgroßen Grooveelemente, das feine Gespür nach dem Bedarf von refrainähnlichen Strukturen, die sich keineswegs anbiedern, auch das ist die große Kunst auf “Infernus“ – natürlich nur neben dem herausragenden Coverartwork, aber das nur nebenbei. Somit schreiten HATE ETERNAL weiterhin in technisch allerhöchster Liga und können auch ihre Kompositionen auf dem Silbertablett präsentieren. Saftige Ladung Prügel!

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17.08.2015

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