Heidevolk - Uit Oute Grond

Review

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HEIDEVOLK können trotz der vergleichsweise kurzen Karriere schon auf manches Highlight zurückblicken. Mit dem Debut „De Strijdlust is Geboren“ konnten sie schnell auf sich aufmerksam machen, die EP „Wodan Heerst“ bekam gute Kritiken und 2008 war mit der Veröffentlichung des durchweg gelungenen zweiten Albums „Walhalla Wacht“ – inzwischen unter dem Banner von Napalm Records – bis dato der Höhepunkt des Schaffens erreicht. So sind die Erwartungen an die Gelderländer auf ihrem neuen Album „Uit Oute Grond“ nicht gerade gering.

Im Grunde kann das Werk diese Erwartungen auch erfüllen. HEIDEVOLK spielen ihre Trümpfe in Form ihrer ureigenen Markenzeichen gekonnt aus. Diese Markenzeichen sind die episch-melodischen Hooks, die zweistimmigen Clean-Vocals und die hymnischen Chöre. Knüppelparts findet man bei HEIDEVOLK weniger als bei anderen Pagan-Bands, die Dynamik der Kompositionen geht trotzdem nicht flöten. Obwohl die Truppe kaum auf Schunkel-Folk-Melodien zurückgreift, geht der Rhythmus ins Blut und die Refrains animieren zum einstimmen.
„Uit Oute Grond“ serviert dem geneigten Pagan-Folk-Anhänger einiges an Ohrwurm-Futter. Schon der Opener „Nehalennia“ kann mit einer klug ausgetüftelten Mischung aus druckvollem Groove und erhabenen Melodien punkten. Durch Einsatz von Violine und Mandoline bekommen einzelne Passagen noch einen leicht altertümlichen Touch verpasst. Bei „Ostara“ wird die Violine als dezente Unterstützung der Melodielinie eingesetzt, was dem Stück Akzente verleiht. Vielseitig arrangierte Instrumentalparts und eine für HEIDEVOLKS Verhältnisse sehr schwarzmetallische Powerphase runden auch diese Nummer perfekt ab.
Freunde variantenreicher Folk-Melodien kommen bei „Uit Oute Grond“ voll auf ihre Kosten. Der Klang der holländischen Sprache und die zweistimmigen, cleanen Vocals stützen diese folkig-epische Seite von HEIDEVOLKS Sound noch. Weitere Highlights des Albums sind in meiner Ansicht das vergleichsweise tiefgründige und sogar etwas düster angehauchte „Vlammenzee“, das straighte und eingängige „Dondergod“, das auf flottem Rhythmus gründende „Karel Van Egmond“ und der abwechslungreich arrangierte Rausschmeißer „Best Bij Nacht“. Und dass die Niederländer sogar rein instrumental begeistern können, zeigen das trinkfreudigere „Alvermans Wraak“ und die besinnliche Lagerfeuernummer „Deestring“. Auf eine Schwächephase im Songwriting wartet man vergebens. HEIDEVOLK präsentieren ihre Songs allesamt auf einem sehr hohen Level.

Neben der gelungenen kompositorischen Seite, kann der Geldern-Sechser auch technisch voll überzeugen. Ich weiß gar nicht, ob Mark Splintervuyscht und Joris den Boghtdrincker einzeln so eindrucksvoll singen können. Doch ihre zweistimmigen Vocals haben einfach dieses hymnisch-majestätische, das HEIDEVOLKs Gesänge von anderen Bands des Genres klar abgrenzt. Die Instrumente beherrschen die Holländer ebenfalls, die Balance zwischen Epik und Dynamik ist stets gelungen und die Melodien reißen einfach mit. Trotz 50 Minuten Spielzeit ist das Album wie im Fluge vorbei, was zweifelsohne ein gutes Zeichen ist. Das erneute betätigen der Play-Taste drängt sich förmlich auf.

HEIDEVOLK können die hohen Erwartungen erfüllen und werden mit „Uit Oute Grond“ die Folk-Metal-Fans nicht enttäuschen. Insbesondere die Freunde episch-traditioneller Melodien und erhabener Pagan-Metal-Hymnen sollten hier zugreifen.

11.03.2010

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1 Kommentar zu Heidevolk - Uit Oute Grond

  1. ger sagt:

    auch von mir 8/10. hat ein paar starke tracks aber nicht zu 100% zum durchhören.

    8/10