Hellsworn - Repulsive Existence

Review

Manche „Menschen“ sind nicht zu verstehen. Hören HELLSWORN, hören „Repulsive Existence“ und fangen das Jammern an und das Wehklagen: „Schon wieder HM-2, schon wieder 90er… blalabla… noch ein DISMEMBER-Aufguss… mimimi…“ Und so weiter. Greinend geht die Welt zugrunde. Ich rege mich doch auch nicht künstlich auf, dass ich schon wieder aufstehen, schon wieder atmen muss, dass vollen Mondes ich schon wieder eine Katze vom Nachbarn brauche.
Wem der Aufwand zur Aufrechterhaltung der elementaren Lebensfunktionen zu groß erscheint, der leide bitte still. Dann stört er nicht – denn HELLSWORN aus England, nicht Schweden, sind mit „Repulsive Existence“ laut. Vor einigen Jahren bereits als Download bzw. später limitiert physisch erschienen, pressen Underground Movement diese abstoßenden gut zwanzig Minuten musikalischen Auswurfs mit Bonus (der mir nicht vorliegt) und neuem Cover versehen nun auf CD.

Hellsworn wissen: Keine ordentliche Autopsie ohne Zerstückeln

Die sieben Stücke der EP bringen moralisch gefestigt zusammen, was vom Wortfeld und allem, was recht ist, eh zusammengehört; eine Autopsie ohne Zerstückeln ist schließlich wie Boxen ohne Hauen („Fick dich, Henry Maske“ – Jacques Palminger). Mit anderen Worten: Zum Einsatz bei HELLSWORN kommen blitzende DISMEMBER-Gerätschaften, grobschlächtig bedient von durch die Vordertür hereingetrampelten AUTOPSY. Die Gitarren sägen wie dereinst in Stockholm, die Vocals und die Gesamtattitüde haben was von Florida (bzw. San Francisco).
„Repulsive Existence“ gewinnt dabei durch die Kompromisslosigkeit des Vortrags; dass die Klassiker-Melodien der frühen Schweden fehlen, dass „Sänger“ Tom Hinksman in Nuancen gesünder erscheint als Chris Reifert – geschenkt.

Death Metal geht immer

Natürlich bekommt „Repulsive Existence“ nicht den Platz zwischen „Like An Everflowing Stream“ und „Severed Survival“ freigekloppt, vermutlich taucht „Repulsive Existence“ auch in keiner Bestenliste auf. Aber kaum einer der mental Versehrten aus der einschlägigen Zielgruppe wird einen der Songs von HELLSWORN aus einer willkürlichen Playlist vor dem Ziel ausbremsen. Denn echter Death Metal geht eigentlich immer. Und vielleicht geht da ja auch noch was in der Gruft in den Midlands, aus der die Bande einst gekrochen kam, vielleicht geht da noch was in der unappetitlichen Casa HELLSWORN.

04.07.2016

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