Hellyeah - Blood For Blood

Review

Galerie mit 7 Bildern: Hellyeah - Hanns-Martin-Schleyer-Halle Stuttgart

HELLYEAH werden wohl nie die Vergleiche mit PANTERA loswerden, und das wollen sie vielleicht auch gar nicht; die Truppe um Vinnie Paul wird gemeinhin als deren Nachfolgeband Nummer 2, nach DAMAGEPLAN, angesehen, welche ihr Ende mit dem tragischen Tod von Dimebag Darrell fanden. An deren übergroße Klasse konnten sie allerdings nie anknüpfen. Nun liegt mit „Blood For Blood“ bereits das vierte Album vor, Kinder, wie die Zeit doch vergeht!

„Blood For Blood“ ist schon einmal von den Produktionsbedingungen anders. Kümmerte sich doch bei HELLYEAH Vinnie Paul immer um die Produktion, arbeitete er nun zum ersten Mal seit „The Great Southern Trendkill“ (!) wieder mit einem externen Produzenten in Form von Kevin Churko (u. a. OZZY OSBOURNE, IN THIS MOMENT, FIVE FINGER DEATH PUNCH) zusammen. Die Herren Chad Gray (MUDWAYNE), Tom Maxwell (NOTHINGFACE), Kyle Sanders (BLOODSIMPLE) und Vinnie wollen es wohl mit dem neuen Album wissen! Und auch sonst hat sich einiges getan seit dem pathetisch betitelten Vorgänger „Band Of Brothers“: Greg Tribbett und Bob Zilla mussten ihren Hut nehmen, und musikalisch haben sich HELLYEAH ebenfalls nochmals gesteigert. Beibehalten wurden die typischen Trademarks wie das markant wuchtige Schlagzeugspiel mit massiven Double Bass, fette Riffs und der facettenreiche, kraftvolle Gesang. Aber der Bandsound wurde deutlich fokusierter, metallischer, kein Partysong, keine Ballade, kein Southern oder Blues Rock, und deutlich weniger Nu Metal. Und diese Weiterentwicklung von den zugegebenermaßen doch etwas mäßig inspiriert wirkenden Anfängen ist gelungen! Mit tierischen Grooves, verdammt heavy und dennoch melodisch sind die neuen Songs auf „Blood For Blood“ deutlich zwingender. Die Highligts der Texaner sind sicherlich der grandiose Titelsong, eines der bisher besten Stücke von HELLYEAH überhaupt, mit seinen aggressiven Rhythmen und Killer-Riffing ziemlich nahe an PANTERA. Oder das rasend schnelle, brutale „Say When“ mit dem herausragenden, unbarmherzigen Schlagzeugspiel mit massivem Double Bass Einsatz, das ebenso an die weltbekannten Vorgänger erinnert, während „Black December“ deren Erbe, vor allem „Cemetery Gates“, mit der düsteren melancholischen Melodik von TYPE O NEGATIVE vermischt. Die Riffwalze „DMF“ hat einen schweren Doomcore-Groove (CROWBAR!) und „Gift“ ist wunderbar eingängig rockig. Dazwischen gibt es auch weniger gut gelungene Tracks wie „Demons In The Dirt“ oder „Soul Killer“, aber sonst bewegen sich die Südstaaten-Wüteriche im grünen Bereich. Was mich allerdings etwas stört ist der sterile, zu glatte Sound.

HELLYEAH gelingt es auf „Blood For Blood“, das musikalische Erbe von PANTERA einerseits fortzuführen (wobei auch dieses Album nicht an deren Klassiker anknüpfen kann), sowie andererseits ihren eigenen Sound weiterzuentwickeln. Sie schaffen den Spagat zwischen zeitloser Härte und moderner Eingängigkeit. Oder anders ausgedrückt, HELLYEAH sind so stark wie nie!

 

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03.06.2014

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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