Hexa - Hände Aus Glas

Review

Mit der EP „Hände Aus Glas“ wuchtet der Bielefelder Fünfer HEXA sein erstes Lebenszeichen auf die Welt. Auf ihrer Debüt-EP bieten die Westfalen eine knappe Viertelstunde sperriges Material im Schnittfeld von Modern Metal, Math- und Metalcore. Die Texte sind auf Deutsch verfasst – ein Umstand, auf welchen bei Bands aus der Bundesrepublik tatsächlich ja immer noch gesondert hingewiesen werden muss. Weil sich die eine Hälfte der hier ansässigen Truppen nicht traut – und die andere nicht das nötige Format besitzt.

Wie auch immer. Tatsächlich umschiffen HEXA lyrisch gekonnt die gängigen Klischees und liefern mit Textzeilen wie „Ich zerreiße dich, damit es mich nicht zerreißt.“ durchaus nachdenklich-vielsagendes Textgut. In Verbindung mit dem ruppig agierenden Instrumentarium werden unweigerlich Erinnerungen an THE HIRSCH EFFEKT wach, insbesondere dann, wenn die Bielefelder in Songs wie dem Opener „Ein Mann, Ein Tier“ oder dem Titeltrack brachial und verschachtelt zu Werke gehen. Den gelungenen Kontrast zur rüden Wüterei bilden die etwas wuchtigeren Stücke „Hunger“ und „Das Goldene Männchen“, die wesentlich direkter und eingängiger daherkommen. Wobei letztgenanntes Stück zweifelsfrei das (auch textlich) schwächste der Platte ist: Wenngleich mit amtlichem Groove ausgestattet, schleppt sich der Song am Hörer vorbei und irgendwohin – erst gegen Ende lassen diverse rhythmische Spielereien aufhorchen. Glücklicherweise rückt der wesentlich lebendigere Schluss- und Titeltrack die Verhältnisse mit melodeathlastigem Geriffe wieder zurecht. Zudem überzeugt der Silberling mit einem lebendigen, knackigen Sound, welcher vor allem den fähigen Knöpfchendrehern in der Oldenburger Tonmeisterei zu verdanken ist.

Dennoch: Die 14 Minuten und 18 Sekunden von „Hände Aus Glas“ mittels einer Skala zu bewerten, ist am Ende eine ziemliche Herausforderung. Die verteilten sechs Punkte dürfen gern wie folgt interpretiert werden: vielversprechend, spannend, hörenswert – aber noch nicht ausgereift.

30.12.2015

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