HIM - Venus Doom

Review

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Eine neue HIM? Immer eine echte Herausforderung, hehe… „Venus Doom“ schleicht sich einschmeichelnd, düster-romantisch-zuckerig in meinen CD-Player (jawohl, habe noch eines dieser altmodischen Geräte) und bringt mit dem Titelsong Melodielinien ins Gehör, die ich genauso von HIM, ähnlich von TYPE O NEGATIVE und überhaupt schon viel zu oft zu lauschen gezwungen war. Etwas mehr (rockige) Gitarren (was ja nicht schwer ist) werden „Love In Cold Blood“ beigemischt; manchmal versucht sich Ville an DAVID BOWIEs Phrasierung, was naturgemäß zum Scheitern verurteilt sein muss. Dennoch, der Song ist in Ordnung, das Solo, die Licks sind fingerfertig eingespielt; schließlich muss auch Stendahl manchmal die kleine Nachbarin in die nahe Großstadt bringen und braucht dann entsprechende musikalische Untermalung im Kleinwagen.

„Passion’s Killing Floor“ tönt dumpfer, Ville flötet, dass sich Haare von selbst rot färben. „The Kiss Of Dawn“ wirkt ebenfalls zu einhundert Prozent bekannt, das macht jedoch nichts, da unsere Jüngsten genau diese Wiedererkennbarkeit ja suchen und begeistert sein werden. Das überlange „Sleepwalking Past Hope“ tönt schräger; für mich der beste Song des Albums, weil anders, atmosphärischer, eher untypisch für HIM. „Dead Lover’s Lane“ bewegt sich wieder in rockigen Gefilden, immer ist seine Majestät romantisch und düster zugleich. Die Refrains können mich nicht immer vollends umhauen, zu eingängig sind sie in den meisten Fällen angelegt.

„Bleed Well“ ist ein langatmiger Song, nichts weiter, „Cyanide Sun“ fährt ein doomiges Eingangsriff auf, jetzt könnte Ville ja mal growlen, das wär mal ein Finale… Aber auch so gehört dieser Track zu den ganz netten des Albums, nicht zuletzt wegen des pychedelisch-angehauchten Solos. Sowas sollte er öfter machen. Gut, der Chorus ist schon sehr cremig. Fazit: für die Kleinsten okay, wie gehabt. Klar, dass Ville seinem Erfolgsrezept weitgehend treu bleibt. Und dennoch, ganz gut gemacht ist es schon; TO DIE FOR und andere Nachahmer werden an diese leichte, bittersüß-romantische, zugegebenerweise vor allem im Chorus manchmal etwas ins Belanglose abdriftende Eingängigkeit niemals herankommen. Und die wenigen „Experimente“ lassen aufhorchen: sie sind gelungen, dahin sollte er sich aufmachen, unser Goldjunge.

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19.10.2007

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1 Kommentar zu HIM - Venus Doom

  1. Anonymous sagt:

    Ich, als ehemaliger Fan, der seid "Deep Shadows & Brilliant Highlights" die Band in die Tonne geschmissen hat, bin fast vom Hocker gefallen, als ich einige Songs von der neuen Platte gehört habe.
    Diese Band ist tatsächlich wieder gut… das ist doch unmöglich! ^^
    Zwar sind sie mir immernoch zu schmalzig – aber das sind HIM und HIM heißt schmalzig und daran wird sich wohl nichts ändern.
    Trotzdem schön, dass sie sich den härteren Klängen zuwenden und erdiger und kantiger geworden sind, was nach dem Heulsusenalbum "Dark Light" dringend nötig war.
    Naja – anscheinend doch kein reines Kommerzprojekt! ^^

    8/10