Hooded Menace - Effigies Of Evil

Review

Die Mühe hat sich im Hause HOODED MENACE gelohnt: Erst seit 2007 ist man unterwegs, hat aber bereits zwei Alben, eine Demo und mindestens fünf Split-Veröffentlichungen (u.a. mit ASPHYX und COFFINS) auf den Markt gehauen – und konnte dann schlussendlich glatt einen Deal bei einem solch renommierten Label wie Relapse Records abgreifen.

Mit „Effigies Of Evil“ erschien gestern nun das erste Lebenszeichen der neuen Kooperation zwischen Relapse und der Band und wer fies ist, würde bei einer solchen Flut an Veröffentlichungen – neun offizielle Releases in fünf Jahren – entweder eine Grindcore-Band oder aber qualitativ eher minderwertige, zumindest aber unausgegorene Ware vermuten. Doch falsch gedacht: Das Material auf „Effigies Of Evil“ klingt nicht nur schön rund und ausgeklügelt, sondern kann darüberhinaus auch noch mit teilweise so richtig, richtig fettem Riffing punkten. (Und mit Grind haben wir’s hier schon mal gar nicht zu tun.)

Man stelle sich vor, DISMEMBER hätten sich in den frühen Tagen vom Doom Metal beeinflussen lassen – oder auch, MY DYING BRIDE oder CATHEDRAL von DISMEMBER. So in etwa klingen die drei Finnen unter dem Strich, auch die Tatsache, dass es eine Split-Veröffentlichung mit ASPHYX gibt, erscheint irgendwo logisch – das passt zusammen. Vor allem wegen des teils tonnenschweren Riffings, bei HOODED MENACE natürlich vor allem in der Tradition Stockholms, dazu gesellen sich melodische Leads und pfundiges Schlagzeugspiel. Ja, so einiges auf „Effigies Of Evil“ pumpt ordentlich in die Magengrube, die Leads sorgen dafür, dass es nebenbei und trotz Songlaufzeiten von zum Teil über zehn Minuten recht eingängig, manchmal aber auch ordentlich fies bleibt.

Groove, Eingängigkeit, fiese Leads und durchaus auch Atmosphäre hat das Album also – und warum stehen da trotzdem nur sieben Punkte unter der Review? Ganz einfach: Weil mich das Album irgendwie auch nicht in die Knie zwingt, weil es mich nicht mit seiner Walze erschlägt, weil seine unheimliche Atmosphäre mich nicht von Anfang an gefangen nimmt und fesselt, bis alles vorbei ist – dazu tragen auch die immer wieder eingestreuten Horrorfilmsamples nicht ausreichend bei. Sprich: Alles, was ein wirklich fettes, ein wirklich krasses Death-Doom-Album ausmacht, bzw. alles, was ein gutes Death-Doom-Album zu einem Klassiker macht, ist auf „Effigies Of Evil“ nur bedingt und in Ansätzen vorhanden. Ein ordentlicher Bolzen ist das Album trotzdem allein schon wegen seiner walzenden Riffs, reinhören sollte jeder Genrefan also auf jeden Fall mal – auch wenn eben das gewisse Extra, das i-Tüpfelchen fehlt.

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12.09.2012

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