Horisont - Två Sidor Av Horisonten

Review

Zunächst einmal ist es äußerst sympathisch, wie sich HORISONT präsentieren: Da haben sich fünf Musiker aus der Umgebung von Göteborg zusammengeschlossen, um alte Klamotten aus den Seventies aufzutragen: Schlaghosen dürfen dabei ebensowenig fehlen wie eine Fransenjacke im Ozzy-Stil, und um rundum authentisch zu wirken, haben sich die jungen Männer nicht nur die Haare lang wachsen lassen, sondern schon seit Wochen auf eine Rasur verzichtet. Ein besonderer Hingucker ist aber Sänger Axel Söderberg, der in puncto Haarmode dem ehemaligen HEEP-Sänger David Byron nacheifert.

Und äußerst sympathisch ist es, wie dicht die fünf jungen Musiker zusammen musizieren und welch schicke Songs sie für ihr Debütalbum „Två Sidor Av Horisonten“ aufgenommen haben. Als eine luftige Mischung aus Classic Rock, Progressive, Blues und Psychedelic gehen alle zehn Lieder durch, wenn auch mit einer unterschiedlichen Gewichtung der einzelnen Anteile: Da befinden sich Stücke vom Schlage „Just Ain’t Right“ auf dem Album, die mit locker-flockigen Twin-Guitars aufwarten. Da gibt es kraftvolle und im nächsten Moment sanfte Nummern, wie „High Time“ oder eben gefühlvolle Bluesrocker der Kategorie „Oh, My Lord“. Der gemeinsame Nenner ist jedoch das Seventies-Flair, das sich durch alle zehn Lieder zieht und durch den herrlich analogen Sound noch unterstrichen wird. Und nur einmal weicht der Fünfer von seinem Instrumentalschema ab: In „Horisont Boogie“ kommt neben einer Slideguitar ein Rock’n’Roll-Piano zum Einsatz, als Ergänzung zu den sonst üblichen zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug, Gesang.

Während aber die Kompositionen auf der ersten Albumhälfte noch größere Überraschungen aussparen, sind die Tracks „Du Röde“ und vor allem „Visa Vägen“ ungemein mitreißend und elegant zugleich. Stark – und ein Beleg dafür, dass die fünf Herrschaften nicht nur aus einer Laune heraus alte Klamotten auftragen, sondern sich darin auch wohlfühlen und ziemlich geschmeidig bewegen können. Als Rausschmeißer hat die Band den länglichen Bluesrocker „Efter Min Pipa“ gewählt, der in einigen Momenten an das Stück „Warning“ in der SABBATH-Interpretation von deren Debütalbum erinnert. Einen ähnlichen Weg wie die Düstermetal-Legende aus Birmingham werden HORISONT mit Sicherheit nicht gehen, denn dafür ist ihr Sound zu antiquiert. Die fünf Musiker sind aber mit Herzblut bei der Sache, hervorragend aufeinander eingespielt und haben mit „Två Sidor Av Horisonten“ ein Debütalbum vorgelegt, das Spaß macht – bitte mehr davon!

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18.09.2009

- Dreaming in Red -

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