In Extremo - Sieben

Review

Galerie mit 21 Bildern: In Extremo – Baltic Open Air 2023

Nach sieben mehr oder weniger chaotischen, aber sehr musikalischen Jahren haben sich die sieben Mannen von In Extremo daran gemacht, ihr siebtes Album aufzunehmen. Und wie kann man da dann das neue Album passend betiteln?! Eben. „Sieben“ heißt der neue Silberling der Mittelalterrocker und stellt sich, wenn auch nicht unbedingt in gewohnter, doch in bester Manier dar. Das ganze Geschwafel über Nu-Metal Elemente kann man dabei getrost vergessen: In Extremo rocken wie eh und je. Detailverliebt und fast peinlich genau geht man ans Werk, beweist einmal mehr dass prägnante Gitarrenriffs, elektronische Elemente und mittelalterlich-verzauberte Melodien wunderbar harmonieren können und nebenbei in dieser Kombination noch eine angenehme Abwechslung für die Ohren darstellen. Wie gewohnt werden dabei dem Hörer jedemenge deutsche Texte um die Ohren gehauen, die manchmal jedoch etwas, nun ja, unverständlich ausgefallen sind. Macht aber nix, die lateinischen Texte versteht ja auch kaum einer. Und wenn ich schon mal bei Texten bin: Das In Extremo (schwarzen?!) Humor besitzen beweisen sie jedem, der es hören will mit einer Nummer namens „Albtraum“. Kurzinhalt: Das lyrische Ich schlachtet seine Tante. Von Nachahmungen wird jedoch abgeraten. Das „Sieben“ einiges an Hitpotential besitzt, ist inzwischen wohl auch schon jedem klar geworden, ob er das Album nun besitzt oder nicht. Die zwei recht erfolgreichen Singleauskopplungen „Erdbeermund“ und „Küss mich“ im Musikfernsehen sind wohl Beweis genug und selbst von diesen zwei Liedern mal abgesehen kann man sich den Rest des Albums gut und gerne anhören. Fetzige Stücke wie „Nymphenzeit“ oder auch das getragene „Melancholie“ und das sehnsüchtige „Segel setzten“ können locker mit den ausgekoppelten Nummern konkurrieren. Alles in allem also eine feine Scheibe, die zwar etwas Anlaufzeit braucht, sich dann aber recht schnell in die Gehörgänge einzunisten versteht. Für die einen ein Plus, für die anderen ein Minus der Scheibe ist, und das muss man erwähnen, der moderne Aspekt der Platte, der meiner Meinung nach etwas von dem alten Charme früherer In Extremo-Werke gestohlen hat. Aber davon muss sich wohl jeder selbst überzeugen, Fakt ist nur, dass In Extremo definitiv mit der Zeit gehen. Und dass das ist auch bei Mittelalterrockern möglich hört man auf „Sieben“.

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29.10.2003
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