In Silentio Noctis - Through Fragments Of Christianity

Review

Was tut man, wenn man als junge skandinavische Band für etwas Aufsehen sorgen möchte und dabei noch unterstreichen möchte, dass man eben KEIN Norweger oder Schwede, sonden Finne ist? Ganz einfach: Man mischt drittklassigen, neoklassischen Pomp mit zerfahrenen Black Metal-Passagen und reichert das ohnehin schon nicht sonderlich berauschende Gebräu mit einem Gesang an, der wohl nach NIGHTWISH klingen soll (und somit ganz finnisch!), im Vergleich zu diesen jedoch eher klingt, als würde er dem Goldkehlchen einer Karaokesängerin entspringen. IN SILENTIO NOCTIS bieten genau das.

Nicht, dass das gute Mädchen nicht singen könnte. Sie beherrscht eine Tonlage – und hier ist leider bereits Endstation. Jede Textpassage wird im selben nervig-theatralischen Wimmer-Tonfall vorgetragen. Leider lässt sich nicht sagen, dass die Musik von IN SILENTIO NOCTIS dieses Manko in irgendeiner Weise aufwiegt. Die Gitarrenarbeit soll wohl entfernt an EMPEROR erinnern, ist jedoch (wohl, um progressiv anzumuten) dermaßen konfus und haltlos, dass einem schnell das Interesse vergeht. Die Drums klingen ermüdend steril, wie auf neuen DIMMU BORGIR-Produktionen. Als kleine „Auflockerung“ gibt es dann noch hin und wieder bereits erwähnte „Klassik“-Passagen zu bestaunen. Ich habe „Klassik“ bewusst in Klammern gesetzt, denn dieses grauenvolle, teils fast schon kakophonische Orchestergefiedel geht zumindest mir schon beim Intro gewaltig auf den Sack, und das wird mit fortschreitender Spieldauer nicht besser.

Zwischen dem Talent der Vorbilder und demjenigen von IN SILENTIO NOCTIS klafft leider noch eine gewaltige Schere. Ganz davon abgesehen glaube ich nicht, dass die Metalwelt eine weitere Produktion dieser Art gebraucht hätte. Nein, talentfrei sind IN SILENTIO NOCTIS vielleicht nicht, aber definitiv auf der falschen Spur. Dieses aufgedunsene, geistlose Kitsch-Gekleister ist zumindest für meine Ohren ziemlich arm und ich rate den Finnen, sich schleunigst einen richtigen Sound zu eigen zu machen, wenn sie auch nur irgendwelche musikalische Relevanz erlangen wollen.

18.04.2010

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1 Kommentar zu In Silentio Noctis - Through Fragments Of Christianity

  1. herr kröte sagt:

    Ich schließe mich dem Review ganz und gar nicht an. Ob man das Druming mag, ist sicherlich Geschmackssache, ebenso die Stilrichtung. Mir sagt das Ganze zu, gerade die Piano-Parts und die Gitarren und der Gesang der Frontfrau ist nicht dem Tarjas ebenbürtig, aber besser als der von Nightwishs aktueller Sirene. Für ein Debut völlig in Ordnung.

    6/10