In Utero Cannibalism - Sick

Review

Verflixt und zugenäht! Da bemüht man die grauen Zellen um einen möglichst krassen, blutigen Bandnamen und dann kommt die Mucke doch so dermaßen blutleer daher. Moment, bei IN UTERO CANNIBALISMs Drittwerk „Sick“ fängt es schon bei der Verpackung an: Den Schriftzug hatte man bereits vor Jahren innerhalb von fünf Minuten am Computer hingerotzt, das „tolle“ Cover-„Artwork“ hat dieser Tage bestimmt die dreifache Zeit in Anspruch genommen – nun ja, wahrscheinlich hat der Findungsprozess des grandiosen Namens alle kreative Energie gefressen.

Die Musik? Ja, richtig: Die Griechen frönen – wie sollte es unter diesem Banner anders sein – immer noch dem Florida-Death-Metal. Es wird zwar vehement und beinahe unentwegt auf den Kürbis eingeprügelt, aber das war’s dann auch schon. Griffiges? Fehlanzeige. Schlimmer, die 33-minütige Ballerei ist so vorhersehbar wie die Deutsche Fußballmeisterschaft 2012/13 für den FC Bayern München und alles, insbesondere die Basstrommel, klingt so dermaßen künstlich, dass man Gestalten wie Chiara Ohoven dagegen als Naturschönheit bezeichnen muss. Offenbar hat sich Sänger Bill dann gedacht, dass er diese allerhöchstens mäßige Leistung auf jeden Fall unterbieten muss: Sein Grunzen ist gar nichts außer guttural und ewig gleich – weder facettenreich, noch boshaft oder sonderlich druckvoll. Einfach nur ein entnervend blasses Geröhre ohne echte Wut aus dem Bauch. Nein, wenn man schon nichts Eigenes vorzuweisen hat, dann sollte man wenigstens mit Hingabe und Inbrunst kopieren …

An diesem Punkt kann man sich als Rezensent jetzt die Frage stellen, ob es zum eigenen Aufgabenfeld gehört, auch im mittelgroßen Mist noch nach irgendetwas ansatzweise Brauchbarem zu fischen. Gut, wir wollen mal nicht so sein: Wenn die fünf pränatalen Schleckermäulchen wie bei „Bloodless“ ausnahmsweise mal den Fuß vom Gas nehmen und dadurch trotz computerisierten Billig-Klanges ein Fitzelchen Wucht entwickeln können, lässt sich das Resultat noch ertragen. Retten kann das natürlich nichts.

Also, wer denkt, dass schon die letzte CANNIBAL CORPSE nur noch ein lauer Furz war, der sollte sich zum Einnorden mal „Sick“ geben – eine jämmerliche Copy&Paste-Totgeburt. In Köln pflegt man in solchem Fall ganz pragmatisch zu sagen: Fott domit!

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21.03.2013

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