Incarceration - Catharsis

Review

Es gibt ja Scheiben, die sind eigentlich gar nicht mal so schlecht, aber irgendetwas stört einen dann doch bei den ersten Durchläufen. Im Fall von „Catharsis“ ist das Sänger Daniel da Silva, denn dessen Stimme scheint zunächst einmal eher suboptimal mit der Mucke von INCARCERATION zu harmonieren. Dieses heißere  Gekeife würde irgendwie besser zu einer alten Thrash-Kapelle passen. Aber Moment mal, zocken die mittlerweile in Hamburg beheimateten Brasilianer wirklich reinen Old School Death, wie uns ihre Bandcamp-Seite offeriert? Nur bedingt, denn da gibt es doch auch recht deutliche Parallelen zu Bands wie SADUS, REPULSION oder gar (alten) SLAYER. Nennen wir es also lieber Death Thrash, und schon passt der leicht kranke Gesang wesentlich besser zum oftmals ziemlich hektischen Geprügel.

Charmant gebolzter Death Thrash der alten Schule

Unstrittig hingegen ist, dass INCARCERATION der alten Schule frönen, da gibt es keine zwei Meinungen. Und dabei spielt es keine Rolle, ob man sich überwiegend dem Highspeed hingibt („Evoking The Possession“) oder aber auch mal ganz gekonnt die Nackenmuskeln etwas weniger strapaziert („Obsessed By Death“).

Die Jungs machen nicht nur einiges richtig, sondern auch ordentlich Spaß. Natürlich sind diese geprügelten Hassbatzen etwas eindimensional. Aber genau das waren zwei andere Vorbilder auch zu Beginn ihrer Karriere: SEPULTURA und PROTECTOR. Und hat das damals jemanden ernsthaft gestört? Nö, wichtig war es vor allem, intensiv und authentisch zu lärmen, und genau das gelingt INCACERATION hier auch. Für etwas Auflockerung zwischen all dem Gekloppe sorgen außerdem auch zwei rein instrumentale Intermezzi und immer wieder richtig gelungene Midtempo-Passagen. Die kommen am besten beim Rausschmeißer „Into The Blackest Void“ zur Geltung. Ein klarer aber dennoch altmodisch-dreckiger Sound rundet das Gesamtbild der Scheibe durchaus positiv ab.

„Catharsis“ wird vermutlich eher nicht als Meilenstein in die Geschichte eingehen, ist aber nichtsdestotrotz ein guter Genre-Beitrag geworden. INCARCERATION dürfen mit ihrem charmanten Gebolze gerne wiederkommen.

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17.10.2016

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1 Kommentar zu Incarceration - Catharsis

  1. weedy gonzales sagt:

    Mir macht die Scheibe, gerade des Sängers wegen, einen Heidenspaß.
    Ich liebe FDA Rekotz heiß und innig für Stuff wie das hier (und vieeel mehr)

    8/10