Islander - Power Under Control

Review

Dem zweiten ISLANDER-Album „Power Under Control“ gingen eine ganze Reihe von Besetzungswechseln voraus. Als einziges Gründungsmitglied verblieb Sänger Mikey Carvajal, der sich von J.R. Bareis, unter anderem Gitarrist bei LOVE AND DEATH und Gitarrentechniker bei KORN, auf einen „neuen kraftvollen Pfad“ (Presseinfo) führen ließ. Weitere Unterstützung fand sich in der Folge in Form von Zeke Vasquez (ehemals FOREVERATLAST) und Arin Ilejay (AVENGED SEVENFOLD). Nach dem Hörgenuss von „Power Under Control“ lässt sich sicherlich sagen, dass der musikalische Dunstkreis der Bandzugänge erheblichen Einfluss auf den Sound der „neuen“ ISLANDER gehabt haben muss. Und leider kaum zum Guten.

Überakzentuierter Rap und cheesy Pop-Punk

Man könnte „Power Under Control einen beeindruckenden, stilistischen Abwechslungsreichtum diagnostizieren –  oder man könnte sagen, dass so eine Band klingt, die ihren Sound nach erheblichen personellen Veränderungen noch nicht wiedergefunden hat. Zumindest aber ist es so, dass auf dem zweiten Studioalbum der Truppe aus South Carolina Nu-Metal-Brocken mit starkem Rap-Fokus („Darkness“, ) gleichberechtigt neben Alternative-Tracks im Stile des Debüt-Albums („Bad Guy“) stehen und zwischendurch immer noch Zeit für ein ultrakurzes Hardcore-Intermezzo „(„Green Slime Man“) bleibt. Besonders erstere Kategorie ruft dabei mit ihren stark an LIMP BIZKIT und Konsorten orientierten, überakzentuierten Rap-Passagen und cheesy Pop-(Punk?)-Refrains („Better Day“) vielfach Stirnrunzeln hervor.

ISLANDER verlieren sich in Klischees und mangelnder Kohärenz

Dabei können ISLANDER so viel interessanter sein, wenn sie die vielfach gut durchdachten musikalischen Ideen nicht zugunsten halbgarer Flow-Passagen in den Hintergrund rücken. So erinnert „Devil Red“ an einen frühen BILLY-TALENT-Song der roheren Sorte und „Wait For It“ lässt durch DEFTONES-Gitarrenflächen aufhorchen. Demgegenüber stehen neben den angesprochenen Nu-Metal-Verschnitten aber auch einige misslungene Experimente wie der, überwiegend von einem Glockenspiel/Mellotron getragene Song „Beelzebub“ – nebenbei auch textlich platt bis fragwürdig.

Insgesamt hinterlässt „Power Under Control“ einen zerfahrenen Eindruck, den auch die zahlreich durchscheinenden wirklich guten Momente nur bedingt aufzuwerten wissen. ISLANDER sind eine Band mit großem Potential, die sich hier leider auf der Suche nach dem vermeintlich modernen, neuen Sound in Klischees und mangelnder Kohärenz verliert.

01.08.2016

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