J.B.O. - Happy Metal Thunder

Review

Galerie mit 22 Bildern: J.B.O. - Meister der Musik Tour 2023 in Andernach

J.B.O. sind in Deutschland bestens bekannt. Ihr “Killeralbum“ erreichte sogar gerade erst Platz drei in den Charts. International lässt der Durchbruch allerdings weiter auf sich warten. Das mag zu einem nicht unwesentlichen Teil an der fast komplett in deutscher Sprache vorliegenden Diskografie liegen. Um diese Tatsache zu ändern, veröffentlichen die Franken jetzt mit “Happy Metal Thunder“ ihr erstes Langeisen, dass komplett auf Englisch verfasst ist.

Dessen Grundstock bilden einige Band-Klassiker wie “Ein guter Tag zum Sterben“ oder “Glaubensbekenntnis“. Deren Texte wurden ins Englische übersetzt, sodass die Songs nun “A Perfekt Day To Die“ und “Rocker’s Creed“ heißen. Die Umsetzung ist dabei amtlich gelungen. Zwar musste in einigen Bereichen die Phrasierung der Lyrics massiv geändert werden, dennoch bleibt ihr typischer Vibe erhalten, so dass sie zu jeder Zeit wiederzuerkennen sind. Nur der feinsinnige Wortwitz, der die Combo sonst auszeichnet, ist etwas verloren gegangen. Um wirklich international verständlich zu sein und nicht an einer anderen Sprachbarriere – dieses Mal der englischen – zu scheitern, präsentiert das Quartett schwerpunktmäßig musikalischen Humor und entsprechende Parodien. Wer wollte nicht schon immer mal eine Punk-Version von PINK FLOYDS Überhit “Another Brick In The Wall“ oder eine psychedelische, an die 70er erinnernde Variante von MOTÖRHEADS “Ace Of Spades“ hören, die selbst Bands wie THIN LIZZY oder LED ZEPPLIN gut zu Gesicht gestanden hätte. Aus „Roots Bloody Roots“, das eigentlich aus der Feder von SEPULTURA stammt, macht Vito – der hier unter dem Pseudonym Pabarotti auftritt – eine Operetten-Nummer und sogar aus einem Lied der BACKSTREET BOYS zaubern J.B.O. einen eingängigen Metal-Party-Hit.

Alle diese gelungenen Cover-Versionen aufzuzählen und näher zu beschreiben, würde den Rahmen dieser Review sprengen. Deshalb soll an dieser Stelle noch auf zwei weitere Besonderheiten hingewiesen werden. Da wäre zum einen der Track “Long Live METALLICA“, den die Bayern gemeinsam mit BEATALLICA-Sänger Tinker aufgenommen haben. Er bietet komprimiert auf fünf Minuten im Schweinsgallopp eine komplette Übersicht über das musikalische Schaffen der amerikanischen Thrash-Heroen. Dabei hat der Hörer dank des außergewöhnlichen Organs von Tinker das Gefühl, als hätte James Hetfield persönlich an diesem Song mitgewerkelt. Wer ihn einmal gehört hat, der kann jede gedruckte METALLICA-Biografie getrost wegwerfen. Denn warum etwas lesen, wenn man es sich auch in musikalischem Gewand zu Gemüte führen kann? Und dann sind da ja noch die Eigenkompositionen der Götter des Fun Metal, für die „Daisy Flowers“ exemplarisch stehen kann. Mit seinem wütenden Thrash-Metal Geballer und den entsprechenden wütenden Shouts steht es im wunderbaren Kontrast zu den Lyrics, die von Liebe, Gänsblümchen und Gedichten handeln. Damit steht auch dieser Track in der Tradition des ganzen Albums, dass mit seinem musikalischen Humor vor Augenzwinkern nur so strotzt.

Genau das ist es auch, was “Happy Metal Thunder“ so stark macht. Sicherlich wird jeder ein bis zwei Lieder auf der Scheibe finden, die ihm nicht so gefallen. Beim Autor dieser Review sind das “War Of The Worlds“ und “Angie“. Aber dann hat man immer noch fast eine ganze Stunde Musik, die einfach nur Spaß macht und gute Laune verbreitet. Und das auf eine Art und Weise, die von der Sprache unabhängig ist. Wenn sich J.B.O. mit diesem Album nicht auch endlich international den ihnen zustehenden Status erarbeiten können, dann sind JUDAS PRIEST nicht die Väter der Metal-Szene.

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02.10.2011

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