Kein Cover

K.D.A. - Gift

Review

Die drei Buchstaben K.D.A. stehen als Kürzel für den bedeutungsschwangeren Satz „Krebs durch Arbeit“. Was immer uns ex-Depressive Age Mitglied Norri Drescher damit sagen will – die Krankenkassen werden es auf keinen Fall gutheißen.

Ob ich diese CD hier gutheißen will, weiß ich auch nicht so recht. Zum einen halten sich K.D.A. an keine Normen, was an sich für diese Combo spricht. Keine Grenzen – und dementsprechend mischt sich auch alles übliche und unübliche in diesem Soundgemisch zusammen: Electro, EBM, Techno, Metal, etc, alles findet hier seinen Platz und ist in der eine oder anderen Art auf dem vorliegenden Longplayer zu finden. Die große Bandbreite macht es den Musikanten einfach, eine große Abwechslung zu schaffen und so wird es schwer werden, einen einzelnen Song herauszupicken, der für die Anderen stehen könnte. Ständig wechseln die Strukturen und Spielarten, das Material ist in Bewegung und scheint nie still zu stehen.
Jedoch macht es eben diese Stilvielfalt nicht gerade leicht, mit diesem „Gift“ umzugehen: Eine Orientierung ist nicht möglich, die experimentellen Stellen machen ein konstantes Durchhören teilweise zum aufreibenden Nervenakt, die melodischeren Stellen lassen einen hoffen, daß es eine Zeitlang mal so bleibt – nur um dann wieder enttäuscht zu werden. Zuviel hat man sich hier vorgenommen, der Hörer wird teilweise sehr stark belastet.
Allerdings dürften eben Freunde etwas durchgeknallter und unüblicher, experiementeller Musik an diesem Ding, das nicht zu unrecht mit Nine Inch Nails verglichen wird, auch wenn ich hier teilweise ein bißchen OOMPH! raushöre, ihre wahre Freude haben. Mir allerdings gefallen straightere Sachen, wie das melodische „Puppenlied“ doch etwas besser.

Das Rammstein-mäßige Englisch allerdings sollte man schleunigst beheben, sonst könnte es passieren, daß man demnächst Englischabendkurse als Fangeschenke erhält.

14.01.1999
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