Kadavrik - Grimm I & II

Review

Galerie mit 15 Bildern: Kadavrik - Metal Café am 08.09.2018 in Lörrach

Nordische Sagen- und Götterwelt? Englische Düsterpoeten? Nordamerikanische Horrorliteratur? Mitnichten. KADAVRIK aus Nordrhein-Westfalen widmen sich ganz heimatbezogen und bodenständig der hiesigen Märchenliteratur. Die Brüder Grimm hat sich das Quintett vorgenommen – und ihr Werk passenderweise „Grimm I & II“ getauft.

Bereits bei den ersten Klängen des Albums wird klar, dass KADAVRIK sich mit „Grimm I & II“ nicht auf einen romantisch-kitschigen, von Rittern und Elfen durchsetzten Weg in das Mittelalter begeben. Wie der Albumtitel auch bereits vermuten lässt, wartet „Grimm I & II“ als Doppelalbum auf: Beschäftigt sich die erste Hälfte „Grimm I: The Armless Maiden“ noch mit Trauma und Emanzipation einer unbekannten Heldin Grimm’scher Machart, betont der zweite Teil „Grimm II: Thoughts of the Sore“ die düstere Seite dieser Welt. War die Truppe ursprünglich einmal im Bereich des lupenreinen Melodic Death angetreten, ist diese stilistische Einordnung für KADAVRIK mittlerweile deutlich zu eng: Bereits der Vorgänger „N.O.A.H.“ hat eindrucksvoll bewiesen, wie viel kreative Energie in dieser Band steckt.

So verwundert es ebenfalls nicht, dass KADAVRIK auf dem Albumzwilling variierend zwischen langsamen, atmosphärischen und härteren, massiven Passagen zu Werke gehen – ein Wechselspiel, das überaus gelungen ist. Alte IN FLAMES treffen dabei auf die durchgeknallten Strukturen von DISILLUSION und ein bisschen SEPTIC FLESH – der Ansatz, sich stilistisch noch weiter als auf den Vorgängeralben zu öffnen, macht sich vollständig bezahlt. Melodic Death, Black Death, Progressive Death – erlaubt ist, was Spaß macht: Sei es „7 Years“ mit einer schönen Wild-West-Stimmung, „Ruins“ mit dominatem Schwarzmetall-Einschlag oder „Shuttered“, das man beinahe auf die DIMMU BORGIRs „Spiritual Black Dimensions“ verorten könnte.

Dabei ist KADAVRIK einwandfreie spielerische Technik, egal, ob mit Saxophon, Keyboard oder Gitarre zu attestieren – gepaart wird dies mit einem guten Gespür für spannende Songstrukturen, einem runden Albumkonzept und überraschenden Ideen. Gelingt es beim nächsten Album noch, die phasenweise einen Tick zu sehr ins Beliebige abdriftenden Passagen auch wieder einzufangen, haben KADAVRIK ihr Karrierehighlight sicherlich noch vor sich: Das Potential zu einem richtigen Kracher ist bei den fünf Herren allemal vorhanden.

Stellen wir also fest: KADAVRIK machen auf „Grimm I & II“ fast alles richtig und bescheren uns ein überraschend starkes Melodic-Progressive-Death-Metal-Album – weiter so, meine Herren!

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25.08.2015

Iä! Iä! Cthulhu fhtagn!

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