Katla - Ferðalok

Review

Galerie mit 6 Bildern: Katla - Prophecy Fest 2019

Nach seinem Abschied bei SÓLSTAFIR, das Hin und Her beider Parteien darf an anderer Stelle diskutiert werden, ist Guðmundur Óli Pálmason nicht untätig geblieben. Gemeinsam mit Einar Thorberg Guðmundsson hat er KATLA. gegründet. Erster Output, der nach einem der größten isländischen Vulkane benannten Band, ist die „Ferðalok“ 7“-EP. Zwei Songs, die einen guten, ersten Eindruck in den psychedlischen angehauchten Rock bieten, der allein aufgrund des Gesangs einen klar isländischen Einfluss aufweist.

KATLA.s Trumpf ist eindeutig der Minimalismus. Nicht nur die schroffe Produktion, sondern auch der wohldosierte Einsatz der Instrumente tragen zum Charme der beiden Stücke auf „Ferðalok“ bei. „Kaldidalur“ lebt zum Beispiel davon, zwischen sanfterer Strophe und dramatischem Refrain zu wechseln, und insbesondere der sehr charismatische und in Isländisch vorgetragene Gesang begeistert. Dazu gesellen sich träumerisch verspielte Leads und ein simpler Rhythmus – Einfachheit kann wunderbar sein. Auch Piano und Keyboards werden eher spärlich, aber dramaturgisch wertvoll eingebettet.

„Dómadalur“ wirkt dagegen etwas entspannter und schleppt sich von einer nebulös-psychedelischen Stimmung getragen über seine sechseinhalb Minuten Spielzeit. Bei aller Schlichtheit gelingt es KATLA. in den Songs, die Abwechslung nicht zu vergessen – mal ein bisschen Akustik-Gezupfe, mal wertvoll platzierte Keyboards, so bleibt auch die der zweite Song auf „Ferðalok“ interessant.

Spannend wäre das falsche Adjektiv für „Ferðalok“. Die verträumte Stimmung lässt eher an ein entspannten, in Decken und warmen Jacken gehüllten Abend auf einer isländischen Terrasse denken. Dennoch ist KATLA. ein höchstinteressantes Projekt aus einem Land, das gemessen an der Einwohnerzahl auf einem extrem hohen Niveau musiziert. Fakt ist, bei aller Scheu vor einem Vergleich mit SÓLSTAFIR, aber genau deren Fans dürften KATLA. lieben, wie eigentlich jeder, der mit Psychedelic Rock was anfangen kann und der isländischen Sprache zugetan ist.

Hoffentlich kommt bald ein Album!

02.09.2016

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