Kenos - X-Torsion

Review

Auch wenn es wahrlich imposant ist, welcher Ideenreichtum auf diesem Album verarbeitet wurde, muss man von einer durchaus bekannten und darüber hinaus auch erfahrenen Band, wie es die Italiener KENOS sind, schlichtweg mehr erwarten dürfen, als das, was uns auf “X-Torsion“ erwartet, selbst wenn man uns das Album als “Masterpiece“ unterjubeln will.

Dabei sind die Herrschaften, die bereits mit ihrem dritten Langeisen an den Start gehen und vor allem für ihr 2007er Werk “The Craving“ überaus positive Resonanz erhalten haben und im Anschluss daran zusammen mit VITAL REMAINS durch die europäische Club-Landschaft gondeln durften, keineswegs untalentiert. Ganz im Gegenteil, die Riffs donnern monströs und überaus facettenreich aus den Boxen und auch die Basis der Chose, die schlicht und ergreifend als Death Metal in technisch niveauvoller Manier bezeichnet werden kann, kommt amtlich aus den Boxen.

Doch die Experimentfreude dieser Band, die offenbar keinerlei Grenzen kennt, wurde – zumindest für mein Dafürhalten – im Übermaß ausgereizt, so dass der berühmte “rote Faden“ nicht nur abhanden gekommen ist, sondern phasenweise sinnbildlich gesprochen, zu kleinen Fusseln verhackstückt wurde. Noch negativer auf den Gesamteindruck wirkt sich für mich aus, dass die Band eine wahre Überdosis an “genrefremden“ Einsprengsel auf “X-Torsion“ verarbeitet hat und es dabei verabsäumt hat, diese in den eigentlichen Songstrukturen unterzubringen.

Die getragenen, erhabenen Gothic-Passagen, in denen auch eine durchaus ansprechende Damenstimme zu vernehmen ist, gehen zweifelsohne in Ordnung, da sie sehr wohl für Abwechslung und Atmosphäre sorgen, doch darüber hinaus haben KENOS auch eher abstruse Electronic-Versatzstücke am Start, die nicht wirklich homogen erscheinen, und zudem werfen die Burschen mit verqueren Breaks regelrecht um sich. In Kombination mit den ebenfalls nicht gerade raren Frickeleien tragen die letztgenannten Zutaten demnach nicht unbedingt zu einem strukturierten Erscheinungsbild bei, sondern wirken mitunter regelrecht störend.

Auf mich persönlich erweckt “X-Torsion“ den Eindruck, dass es die Band nicht geschafft hat, die Fülle an Ideen in Einklang mit dem eigentlichen Song zu bringen. Zwar lassen sich vereinzelte Nummer, wie das kurze, gefühlvoll akustisch eingeleitete “I Remember“ durchaus als gelungen bezeichnen, doch dem stehen einfach zu viele “Amokläufe“ gegenüber, denen ich schlicht und ergreifend nicht folgen konnte.

18.02.2010

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