Kevin Ridley - Flying In The Face Of Logic

Review

Dass SKYCLAD auch hervorragend ohne ihren ehemaligen Frontmann Martin Walkyier funktionieren, haben sie nach seinem Ausstieg in über zehn Jahren oft unter Beweis gestellt. Zwar fehlt Walkyier der Band, meiner Meinung nach, als genialer Texter, gesanglich aber – so ehrlich sollte man auch als Fan sein – steckt ihn sein ‘Nachfolger’ KEVIN RIDLEY locker in die Tasche. Eben jener legt nun mit “Flying In The Face Of Logic” sein erstes Solo-Album vor. Dass RIDLEY sich dabei stilistisch nicht allzu weit von seiner Hauptband bewegt, dürfte auf der Hand liegen.

Allerdings hat KEVIN RIDLEY, im Kontrast zu den momentan wieder vorherrschenden Metal-Elementen im Sound von SKYCLAD, sein Augenmerk auf eine Phase der Band gelegt, in der er nicht Teil selbiger war. Die folkigen Alben “Qui Avant-Garde a Chance” und “The Answer Machine” stehen dem Solo-Debüt des SKYCLAD-Fronters dabei wesentlich näher als die thrashige Frühphase der Band. So kann der rockige Opener “Eat The Sun” mit einem typischen SKYCLAD-Riff überzeugen und stimmt den Hörer wunderbar auf die folgende Dreiviertelstunde ein. Ein ganz großes Plus von “Flying In The Face Of Logic” ist, dass man dem Album von der ersten bis zur letzten Sekunde anhört, wie viel Mühe sich KEVIN RIDLEY hier gegeben hat. Die Bandbreite des dargebotenen Materials geht von rockigen Hymnen mit SKYCLAD-Flair (z.B. “(We All Get) Where We Want To Go”) über schwermütige folkige Songs (u.a. “Angel At Harlow Green”, “Knotwork”) bis hin zu Liedern, die man durchaus in die Nähe von Künstlern wie BRUCE SPRINGSTEEN oder RUNRIG stellen kann.

Es wird dem Ohr also viel geboten und es lohnt sich auf jeden Fall, sich mit Songs wie “Good Intentions (A Young Man’s Tale)” oder “Point Of Departure” intensiv auseinander zu setzen. Ersterer kann durch einen sehr starken Refrain, typische SKYCLAD-Elemente und nicht zuletzt durch Reminiszenzen an MIKE OLDFIELD im Mittelteil überzeugen und stellt so eine typische RIDLEY/SKYCLAD-Nummer dar. Musikalisch allerdings auf gewohnt hohem Niveau und nie langweilig werdend. “Point Of Departure” hingegen ist ein folkig, poppiger Song, der die Nähe zu oben genannten Bands besitzt und eine andere Seite von KEVIN RIDLEY zeigt, die aber dennoch perfekt mit dem Rest der Platte harmoniert. Das gilt im Übrigen nicht nur für diese Nummer. Alle Songs verbindet ein roter Faden. So unterschiedlich sie individuell auch klingen, sie alle ergeben als “Flying In Face Of Logic” ein schlüssiges Ganzes. Genau das macht das Album so wertvoll. Hier passt alles zusammen und kein Detail wirkt deplatziert. Zudem bringt RIDLEY die Emotionen, die er in den Songs transportiert absolut authentisch herüber. Das ist nicht unwichtig, wenn man bedenkt, dass viele der Lyrics von “Flying In The Face Of Logic” einen autobiografischen Charakter haben.

SKYCLAD-Fans, die “The Answer Machine” und “Qui Avant-Garde a Chance” mögen, müssen hier definitiv zugreifen. Wer sich gerne einmal vom stressigen Metal-Alltag zurücklehnen, aber trotzdem nicht auf rockige Riffs verzichten möchte, kann hier ebenfalls bedenkenlos zugreifen. Das erste Solo-Album des SKYCLAD-Fronters wird folkaffine Hörer auf keinen Fall enttäuschen.

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01.07.2011

Der metal.de Serviervorschlag

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