Kneipenterroristen - Lebenslang

Review

Galerie mit 11 Bildern: Kneipenterroristen - Rockharz Open Air 2023

„Lebenslang“ heisst die neue Platte der KNEIPENTERRORISTEN aus Hamburg. Der Nachfolger von „2012 – Wird Unser Jahr“ ist der mittlerweile sechste Langspieler der einst als BÖHSE ONKELZ-Tributband gegründeten Truppe um Sänger Jörn Rüter und Bassist Robert „Goofy“ Wegner.

Die KNEIPENTERRORISTEN sparen auf „Lebenslang“ nicht mit Huldigungen: an den Alkohol („König Alkohol“), den Suff („Prost““), den Schnaps („Nüchtern Bin Ich Schüchtern“), Nutten, Koks und, äh, Alkohol („Rotlicht Party Rock’n’Roll“) – das wird auf Dauer zwar dröge, aber die Zielgruppe soll ja ordentlich bedient werden. Sollte mein Ironiedetektor nicht den Geist aufgegeben haben, bewegt sich das streckenweise auf dem Niveau des gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga kämpfenden Lieblingsvereins der Hamburger Jungs.

Das sie auch anders können, zeigt sich auf „Lebenslang“ u.a. in der einen persönlichen Verlust vertonenden Ballade „Die Zeit Heilt Nicht Alle Wunden“, dem gesellschaftskritischen „Die Reiter Der Apokalypse“ und dem Titelsong „Lebenslang“, der sich mit Missbrauch beschäftigt. Dankenswerterweise wird die im Sektor der deutschsprachigen Rockmusik oftmals zelebrierte eigene Underdog-Klischeementalität à la Wir-gegen-Alle auf „Lebenslang“ nur sparsam verwendet.

Sicherlich wird es Leute geben, die mit einem Verweis auf die oft klischeehaften, prollig anmutenden Lyrics und das Image der Band dankend abwinken und „Lebenslang“ als Unterschichten-Musik abkanzeln werden.

Aber mal ganz im Vertrauen: die KNEIPENTERRORISTEN (oder Deutsch-Rock-Bands im Allgemeinen) sind ja nun wirklich nicht die einzigen Künstler im Bereich der härtern Mucke, denen man Klischeereiterei vorwerfen kann, oder? Sei es nun das Heavy-Metal-Heroen-Brimborium von echt trven Bands, verrohte Splatter-Gore-Folter-Pipapo-Ausschweifungen im Death-Metal-Sektor oder der anti-kirchliche, anti-kosmische Wald-und-Wiesen-Satanismus im Black Metal…

Stilistisch gesehen bewegen sich die KNEIPENTERRORISTEN auch auf „Lebenslang“ wieder zwischen Deutsch-Rock, Hard Rock und Metal und liefern insbesondere im härteren Spektrum einige richtig gute Songs ab. Neben den oben erwähnten Stücken wissen vor Allem das treibende „In Die Hölle Und Zurück“ sowie der (zwar textlich etwas debile) Ohrwurm „Nüchtern Bin Ich Schüchtern“ zu überzeugen.

Was ich den KNEIPENTERRORISTEN auf jeden Fall gar nicht hoch genug anrechnen kann, ist der Fakt, das sie sich weder musikalisch noch textlich verbiegen lassen und stumpf ihr Ding durchziehen – ohne Rücksicht auf Verluste. Eine erfrischende Wohltat wenn man sich anschaut, was für gecastete „Bands“ und „Künstler“ teilweise auf die Menschheit losgelassen werden…

Mit „Lebenslang“ gelingt den KNEIPENTERRORISTEN eine sackstarke Platte, die für Fans der Band und Freunde der gepflegten deutschsprachigen Rockmusik der härteren Gangart uneingeschränkt empfehlenswert ist.

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17.05.2014

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